Mag schon sein, dass die politische Landschaft hierzulande gerade einen eher sumpfig-morastigen Aggregatzustand aufweist. Mag schon sein, dass die türkisen Machtboys mit ihrer (hoffentlich) neuen Form von Regieren und Chatten bewirkt haben, dass Österreich auch im Ausland wieder einmal mit einer Mischung aus Verdutzt- und Angewidertsein beobachtet wird. Mag alles sein. Aber sehen wir es doch nicht so eng, dafür erwartet uns demnächst durchaus Erbauliches.

Bald können wir uns die Ibiza-Affäre als Serie anschauen.
Foto: © Petro Domenigg / Sky Studios / W&B Television / epo film

Ganz bald etwa werden wir uns die "bsoffene" Ibiza-Gschicht im Fernsehen in Serie anschauen können. Das besonders Schöne daran ist, dass wir uns dabei in bester Gesellschaft wissen. Denn auch der Hauptdarsteller in echt, der blaue Ex-Vizekanzler, wird zuschauen, denn "es ist witzig, wenn zu Lebzeiten ein Film über einen gedreht wird", wie er Österreich verriet. Er sehe Ibiza heute auch mit Humor, wenngleich "natürlich kein Mensch in einem privaten Zustand, betrunken, gefilmt werden möchte".

Bald werden wir davon auch Superauthentisches lesen können. Der Ex-FPÖ-Chef hat nämlich in einem anderen privaten Zustand ein Buch übers "Ibiza-Attentat" und "andere Sequenzen" seines politischen Lebens geschrieben. Leseherbst gerettet.

Wem das nicht reicht zur Erbauung, dem winkt ein textiler Höhepunkt. Der Ex-Vizekanzler plant, sein "Ibiza-Leiberl" (er hat noch ein Leiberl!) zu versteigern, für einen guten Zweck. Vielleicht kauft’s ja der Ex-Bundeskanzler. (Renate Graber, 19.10.2021)