Dieses Foto dient als Beleg für den erfolgreichen Raketentest.

Foto: EPA / KCNA

Seoul / New York – Nordkorea hat nach Angaben von Staatsmedien erfolgreich eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete getestet. Die Rakete "neuen Typs" verfüge über "viele fortschrittliche Kontroll- und Steuerungstechnologien", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch. Der UN-Sicherheitsrat berief deshalb laut Diplomaten für Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung ein.

Fotos sollen erfolgreichen Raketentest belegen

Das südkoreanische Militär hatte den jüngsten Raketentest Nordkoreas am Dienstag gemeldet und von einem "nicht identifizierten" Geschoss berichtet. Experten hatten bereits vermutet, es könnte sich dabei um eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete handeln.

Das Geschoss wurde laut KCNA vom selben U-Boot aus abgefeuert wie die erste von Pjöngjang getestete U-Boot-gestützte ballistische Rakete (SLBM) vor fünf Jahren. Die Zeitung "Rodong Sinmun" veröffentlichte Bilder, auf denen zu sehen war, wie die schwarz-weiße Rakete aus ruhigen Gewässern auftaucht und eine Feuer- und Rauchsäule hinter sich herzieht. Auch ein auftauchendes U-Boot war auf den Fotos zu sehen.

UN-Sicherheitsrat sieht sich gefordert

Sollte Nordkorea tatsächlich in der Lage sein, ballistische Raketen von U-Booten aus abzufeuern, wäre das ein bedeutsamer Schritt bei den Rüstungsbemühungen des international isolierten Landes. Pjöngjang könnte dann Angriffe von anderen Orten als dem nordkoreanischen Festland aus starten – und wäre auch nach einem möglichen Angriff auf seine Militärstützpunkte reaktionsfähig.

Der UN-Sicherheitsrat setzte vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen nach Angaben von Diplomaten für Mittwoch eine nicht-öffentliche Dringlichkeitssitzung an. Die Sitzung wurde demnach von Großbritannien und den USA beantragt.

Nordkorea hat in den vergangenen Wochen mehrfach Raketen getestet und damit international Besorgnis ausgelöst. Die USA, Südkorea und Japan verurteilten den jüngsten Test. Das international weitgehend isolierte Land steht wegen seines Atom- und Raketenprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen. (APA, 20.10.2021)