Kellergasse vor Straß.

Foto: www.weinwandern.at

Straß und Gaisbergkreuz.

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Marienbrücke in Straß.

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Farbenspiel im Herbst.

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Blick vom Gaisberg zum Heiligenstein.

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Straßer Gaisberg.

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Ausblicke im Wald.

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Kamptalwarte.

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Kamp.

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Weinterrassen am Heiligenstein.

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Die Weinwanderung startet vom Bahnhof Etsdorf-Straß. Am besten erreicht man den Weinbauort Straß im Straßertale über die idyllische Galgenberg-Kellergasse. Im Ortskern von Straß ist die Marienbrücke, eine steinerne Doppelbogenbrücke, die sich im Gscheinzbach spiegelt, ein besonderer Blickfang. Nahe der Gebietsvinothek führen die Gaisbergkellergasse, dann der Weg bei der Sackgasse nach rechts und nach weiteren 700 Metern ein unbefestigter Pfad hoch zum Gaisbergkreuz, wo man einen Rundblick ins Tullnerfeld und Alpenvorland hat. Wer auch nach Norden schaut, entdeckt die Burgruine Falkenberg.

Beim Marterl "Maria im Weinberge" ist die Kessellage mit der Riede Grub erreicht, wo in der Steinzeit erlegte Mammuts in Lösshöhlen gelagert wurden, wie Knochenfunde beweisen. Weiter oben im Föhrenwald hält man sich immer links, wandert die höchstgelegenen Weinterrassen des Heiligensteins am Waldrand entlang und erreicht die Kamptalwarte, wo sich auch von den Rastplätzen ein weiter Blick ins Kamptal eröffnet. Die Warte wurde 1897 vom Österreichischen Touristenklub für Ausflüge der ersten Sommerfrischetouristen errichtet – kurz nach dem Bau der Kamptalbahn 1889.

Weltberühmte Rieslinge

Von der Warte geht man wenige Meter wieder zurück und zweigt steil nach rechts hinunter zu den Terrassen des Heiligensteins ab. Dann nimmt man den ersten Querweg nach links und – ein Weinstockwerk tiefer – geht in die entgegengesetzte Richtung zur Zöbinger Kellergasse mit ihren Heurigenlokalen, von denen meistens eines geöffnet hat. Überquert man schließlich den Kamp, ist der Bahnhof der Kamptalbahnstrecke nicht mehr weit.

Die Rieslinge vom Heiligenstein sind weltberühmt; sie finden dort ganz besondere Bedingungen vor. Die Weinterrassen sind optimal zur Sonne nach Südwesten ausgerichtet, weshalb man diese heiße Lage im 13. Jahrhundert mittelhochdeutsch Hel(le)nstein nannte, also Höllenstein, und dort bereits Weinbau betrieb. Im 17. Jahrhundert wurde eine radikale Kehrtwende vollzogen und der Höllenstein zum Heiligenstein erklärt. Trockenrasen und die mediterrane Flora sind ein Zeichen dafür, dass es nach wie vor karg und heiß ist. Abkühlung bringt in der Nacht kühle Luft aus dem nördlichen Waldviertel, die das Kamptal durchströmt und den Weinen ihre Lebendigkeit verleiht – ebenfalls optimal für ausgezeichneten Riesling.

Die weiter unten liegenden Abschnitte des Gaisbergs – auch die zwischen Gaisberg und Heiligenstein liegende Kessellage mit Riede Grub, Renner und Lamm – sind zusätzlich mit Lehm ("Laam") und Löss bedeckt. Daher ist hier in der Mulde vorwiegend Grüner Veltliner gepflanzt, der auf Lössböden besonders gut gedeiht. (Margit und Dieter Kreuzhuber, 21.10.2021)

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