Südkorea hat am Donnerstag erstmals eine selbst entwickelte und gebaute Trägerrakete getestet. Die Rakete ist um 17.00 Uhr Ortszeit (10.00 Uhr MESZ) vom Naro Space Center nahe südlichen Küstenorts Goheung gestartet. Südkoreanische Fernsehsender haben den Start live übertragen. Eine Dummy-Nutzlast konnte allerdings nicht wie geplant im Orbit platziert werden.

Video: Der Jungfernflug von KSLV-II.
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Gescheiterte Mission

Bei der 200 Tonnen schweren Rakete handelt es sich um den Typ KSLV-II, oder kurz: Nuri-Rakete. Konstruiert wurde sie vom Korea Aerospace Research Institute (KARI). Bei der Mission setzte die dritte Raketenstufe eine 1.500 Kilogramm schwere Satellitenattrappe, einen Block aus Stahl und Aluminium, in 700 Kilometern Höhe aus – dennoch war die Mission letztlich nicht erfolgreich, wie eine Analyse der Daten zeigte.

Demnach dürfte das Triebwerk der dritten Stufe bereits nach 475 Sekunden ausgebrannt sein, und damit um etwa 50 Sekunden früher als geplant. In der Folge erreichte die Nutzlast nicht genügend Geschwindigkeit, um sich im Orbit zu stabilisieren. Beamte des KARI erklärten, die nicht verglühten Reste der Nutzlast seien in Gewässern südlich von Australien niedergegangen. Nachdem es sich um einen Testflug gehandelt hatte, war ohnehin nur von einer 30-prozentigen Erfolgschance ausgegangen worden.

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Die Nuri-Rakete hebt ab.
Foto: AP/Korea Pool/Yonhap

Verzögerungen beim Start

Die Regierung in Seoul plant, als Teil ihres Weltraumprogramms in den kommenden Jahren unter anderem Kommunikationssatelliten und Mondsonden auf den Weg zu bringen. Der Raketenstart war ursprünglich eine Stunde früher geplant, doch laut Angaben des Wissenschaftsministeriums gab es Verzögerungen bei der Inspektion der Ventile am Flugkörper. (red, APA, 21.10.2021)