Miteinander im Gespräch: Judith Schwenter von den Grünen (links), Elke Kahr von der KPÖ (Mitte) und Michael Ehmann von der SPÖ.

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Graz – Neun Tage ist es her, dass die Grazer KPÖ zusammen mit den Grünen und der SPÖ "vertiefende Sondierungsgespräche" für mögliche Koalitionsverhandlungen verkündet hat. Man hat sich eine Zehntagesfrist gesetzt, die nun abläuft. Dem Vernehmen nach soll Freitagabend eine Vorentscheidung fallen, denn die SPÖ trifft sich am Abend noch einmal zu parteiinternen Gesprächen. Sollte da alles glattgehen, könnten die Kommunisten am Samstag den Start der Koalitionsverhandlungen verkünden.

Linke Mehrheit

Elke Kahr hatte mit der KPÖ bei der Gemeinderatswahl am 26. September überraschend den Langzeitbürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) gestürzt und mit deutlichem Vorsprung Platz eins erreicht. Schon in den Tagen danach zeichnete sich eine linke Mehrheit für eine Zusammenarbeit ab, obwohl SPÖ-Klubchef Michael Ehmann das erklärte Ziel, den Wiedereinzug in den Stadtsenat, nicht geschafft hatte.

Bürgermeisterinnen-Duo

Dennoch zeigte sich bei den Sozialdemokraten offenbar die Bereitschaft, eine linke Mehrheit im Gemeinderat mitzutragen. KPÖ, Grüne und SPÖ haben zusammen 28 Sitze im 48-köpfigen Gemeinderat. Ohne die SPÖ wären es nur 24 und damit zu wenige. Im sieben Personen umfassenden Senat haben KPÖ und Grüne zusammen vier Sitze und damit die Mehrheit. Vieles deutet somit auf die erste Grazer Bürgermeisterin, Elke Kahr, und eine grüne Vizebürgermeisterin Judith Schwentner hin. (APA, 22.10.2021)