"Die Catalogue-Raisonné-Bände sind meine ,Schatzkisten‘. Ich habe sie 2015 von meinen Eltern zu Weihnachten bekommen. Damals habe ich gerade mit meiner Dissertation begonnen. Überhaupt fing mein Warhol-Wahn mit diesem Geschenk so richtig an.

Die Kataloge beinhalten das gesamte malerische und skulpturale Werk bis 1978 und begleiten mich seither in jedes Büro, von Schreibtisch zu Schreibtisch. Anfangs dachte ich, man könne über Warhol nichts mehr Neues sagen. Doch so kann man sich irren.

Insbesondere sein Frühwerk, das er ab 1962 nicht mehr ausstellen wollte oder konnte, gibt Aufschluss über ihn. Dies zeigt sich nicht zuletzt im homosexuell konnotierten Inhalt seiner frühen Zeichnungen. Ich spreche hier von den 1950er-Jahren, in denen das ein unglaublich heikles Thema war. Ob ich glaube, dass er es okay fände, dass man diese Arbeiten heute zeigt? Auf jeden Fall!"(Michael Hausenblas. RONDO, 29.10.2021)