Mit dem Jetson One sollen sich Staus einfach umfliegen lassen.

Foto: Jetson Aero

Sind sie ein kurzlebiger Trend? Oder weisen sie den Weg in die Zukunft des Verkehrs? Seit einigen Jahren basteln wieder vermehrt Tüftler und Unternehmen an Geräten für den fliegenden Individualverkehr. Neben Jetpacks und Flugautos zählen dazu auch Multikopter, im Prinzip also Fluggeräte nach der für viele Drohnen typischen Bauart.

Zu den Produzenten zählt auch die schwedische Firma Jetson Aero. Sie schickt nun mit dem Jetson One ihren ersten Multikopter auf den Markt. Er wird 80.000 Euro kosten.

Jetson

20 Minuten Flugzeit, 102 km/h

Preislich liegt der Einsitzer zwischen Teslas Model Y und Model S, die aber freilich nicht fliegen können. Die Konstruktion setzt stark auf Aluminium und Kohlefaser, um das Fluggerät leicht und robust zu halten. Im Leerzustand wiegt es 40 Kilogramm. Ausgehend von einem Pilotengewicht von 85 Kilogramm liegt die Laufzeit des Akkus bei 20 Minuten, wobei eine Spitzengeschwindigkeit von 102 km/h erreichbar ist. Diese ist allerdings nicht durch die Bauweise, sondern künstlich per Software limitiert. Als maximales Pilotengewicht werden 95 Kilogramm angegeben.

Auch verschiedene Sicherheitsfunktionen sind integriert. Ein Sensor für räumliche Vermessung per Laser (Lidar) lässt den Jetson One automatisch ausweichen, wenn er einem Hindernis zu nahe kommt. Bei Abstürzen soll ein Notfallschirm eine sichere Landung gewährleisten. Generell soll es – gemäß dem Unternehmensslogan "Jeder ist ein Pilot" einfach sein, den Multikopter per Schubregler und Joystick zu steuern. Der Hersteller nennt auch alltägliche Einsatzzwecke, etwa für berufstätige Menschen, die den morgendlichen Autostau umgehen wollen.

14 Vorbestellungen

Im Gegensatz zu einem Auto muss man allerdings selbst Hand anlegen, bevor man ihn in Betrieb nehmen kann. Denn geliefert wird er als nur teilweise vormontierter Bausatz.

Der Weg zur Massenware ist allerdings noch weit. Das liegt nicht nur daran, dass der Kopter vielerorts noch auf regulatorische Hürden stoßen und zumindest einen Pilotenschein voraussetzen dürfte, sondern auch am Fertigungsoutput. Kommendes Jahr sollen zwölf Jetsons ausgeliefert werden, die laut Hersteller auch schon alle reserviert sind. Für 2023 gibt es laut Website auch schon zwei Bestellungen. Die große Mehrheit der Geräte wird an Kunden in den USA gehen. (red, 23.10.2021)