Was die heimischen Soldatinnen und Soldaten alles können, wird wieder nur virtuell präsentiert.

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Die Pandemie bringt am Nationalfeiertag vieles bereits zum zweiten Mal durcheinander – manche Programmpunkte finden dennoch wie gewohnt statt: Die traditionelle Rekrutenangelobung am Wiener Heldenplatz ebenso wie die alljährliche Kranzniederlegung durch die Regierung. Allerdings fehlt auch dieses Jahr die Leistungsschau des Bundesheers, die sich normalerweise vom Heldenplatz über den Ring bis zum Rathausplatz erstreckt. Und auch die Regierungsgebäude, die normalerweise zum Tag der offenen Tür laden, bleiben für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Das Parlament und das Heer präsentieren sich virtuell.

Van der Bellen lädt in die "Impfburg"

"Hereinspaziert" heißt es dieses Jahr nur in der Hofburg, dem Amtssitz des Bundespräsidenten. Allerdings gilt das nur für all jene, die sich in der dort eingerichteten Impfstraße gegen das Coronavirus impfen lassen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen rief Mitte Oktober dazu auf, vorbeizukommen. "Denn wir machen die Hofburg heuer zur Impfburg. Es ist nur ein kleiner Piks. Aber eine große Geste."

Innenministerium mit Polizei-Info

Innen- und Außenministerium haben sich ein Minimalprogramm überlegt. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) lädt die Bevölkerung zwischen neun und 16 Uhr auf den Minoritenplatz ein, um dort "den Polizeiberuf hautnah zu erleben, Spezialeinheiten wie die Cobra oder die Alpinpolizei kennenzulernen und sich bei den Präventionsbeamten umfassend über das Thema Sicherheit zu informieren". Informiert werden soll aber auch über andere Tätigkeitsfelder des Ministeriums. Vor Ort sind außerdem das Rote Kreuz, die Wasser- und die Höhlenrettung, der Bundesfeuerwehrverband und weitere.

Krisenmanagement im Fokus

Wenige Meter weiter präsentiert sich das Außenministerium – auch hier kann man sich hauptsächlich ein Bild über die Aufgabenbereiche des Ressorts machen – das Krisenmanagement und konsularischen Hilfeleistungen im Ausland stehen dieses Jahr im Fokus.

Apropos Krisenmanagement: SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer fordert im Vorfeld des Nationalfeiertags die Einrichtung eines gesamtstaatlichen Krisen- und Lagezentrums. "Österreich muss widerstandsfähiger gegen die Bedrohungsszenarien des 21. Jahrhunderts werden. Dazu braucht es klare Bedrohungsbilder, klare Verantwortlichkeiten und klare Einsatzpläne." Stattdessen habe man vor allem während der Pandemie ein "Kompetenzchaos" erlebt. Er warte auf den von der Regierung versprochenen Gesetzesvorschlag zu dem Thema.

SPÖ-Wehrsprecher will Krisenzentrum

Was dem sozialdemokratischen Wehrsprecher vorschwebt, ist ein im Bundeskanzleramt angesiedeltes Krisen- und Lagezentrum, wo Vertreter aus allen relevanten Ressorts, Gemeinde- und Ländervertreter sowie Beauftragte von Bundesheer und Polizei zusammenkommen, um Krisenbilder zu erarbeiten und die Bevölkerung so zu schützen. (Lara Hagen, 25.10.2021)