Foto: Apple

Eine Woche nachdem Apple die neuen Macbooks Pro vorgestellt hat, haben US-Medien am Montag ihre ersten Eindrücke zu den Geräten veröffentlicht. Die Testberichte bieten bislang wenig Überraschung. Durch die Bank wird Apples Entscheidung gelobt, zuvor eliminierte Anschlüsse wieder zu integrieren und die ungeliebte Touch Bar mit einer herkömmlichen Funktionstastenleiste auf der Tastatur zu ersetzen. Auch Leistung, Akku und Display bekommen viel Lob – mit einer Ausnahme.

Retro mit neuen Chips kombiniert

Ein roter Faden, der sich durch die Tests zieht, ist die Freude über Altbewährtes. Neben den vielen Ports kann Apple den Testern zufolge auch mit dem magnetischen Ladekabel MagSafe und der Tastatur punkten, die eher an die früheren mechanischen Keyboards erinnert und vom Druckpunkt eher auf der weicheren Seite angesiedelt ist. Auch beim Design dürfte Apple gewisse Elemente aus der Vergangenheit aufgreifen. So wird etwa das PowerBook G4 aus dem Jahr 2001 als Ideengeber erwähnt.

The Verge

Unklar ist laut The Verge, ob das schnelle Laden auch über USB-C einwandfrei funktioniert. Beim 16-Zoll-Modell kann das Macbook Pro offenbar nur mit MagSafe von dieser Funktion profitieren. Bekrittelt wird auch, dass der SD Slot sowie der HDMI-Anschluss nicht mit neuesten Technologien ausgestattet ist (nur UHS-II sowie HDMI 2.0).

Beeindruckende Benchmark-Werte

Techcrunch liefert bei seinem Test eine Reihe von Benchmarks mit, die wenig überraschend die Überlegenheit des neuen Apple-Chips M1 Max gegenüber dem Vorgänger M1 sowie Macbooks mit Intel-Architektur demonstrieren. So punktet das neue Macbook Pro unter anderem mit doppelt bis dreifach so schnellen Lese- und Schreibraten bei der Videobearbeitung. Cnet wiederum konnte ein 8K-Videofile über Adobe Premiere in der Hälfte der Zeit exportieren, verglichen mit dem M1-iMac aus dem Vorjahr bzw. einem Macbook Pro mit Intel-Prozessor und AMD-GPU aus dem Jahr 2019.

CNET

Prozessorseitig räumt das Macbook Pro vor allem bei Multi-Core-Prozessen an, bei denen es auch bei Rosetta-Anwendungen mehr als doppelt so viel Punkte im Geekbench-Test erreicht. Was den Grafikprozessor betrifft, lässt dieser sowohl die Macs mit M1-Chip als auch die 2019er-Macbooks weit hinter sich. Techcrunch zufolge kann die GPU auch mit aktuellen Nvidia-Grafikkarten mithalten bzw. sie in diversen Aufgaben auch übertreffen. Unschlagbar sei das System allerdings hinsichtlich des Energieverbrauchs, der deutlich unter der bestehender Lösungen liege, urteilt das Techblog.

Tolle Displaytechnologie, guter Sound

Besonders gut kommt die erstmals verbaute Mini-LED-Technologie im Display weg. Diese erinnere an OLED-Technologie, was die Leuchtkraft von bis zu 1600 Nits und das dunkle Schwarz betrifft. Beide Modelle können zwar nicht mit echter 4K-Auflösung aufwarten. Mit 254 Pixel per Inch und einer Auflösung von 3456 mal 2234 Pixel beim 16-Zoll-Modell sei die Bearbeitung von 4K- und 8K-Video aber problemlos möglich.

Engadget

Relativ zurückhaltend geben sich die Tester hinsichtlich des viel diskutierten Notchs. Den ersten Eindrücken zufolge kann man sich wie beim iPhone offensichtlich an die dunkle Aussparung im Bildschirm gewöhnen. Engadget bezeichnet es zwar als irrwitzig, dass Apple ein beim iPhone verhasstes Element nun auch im Macbook Pro verbaut. Auf der Habenseite könne man zumindest verbuchen, dass Apple endlich eine 1080p-Kamera verbaut habe. Diese bzw. die Bildqualität kommt auch bei den anderen Tests gut weg.

Mehrfach positiv erwähnt wird zudem der Sound der Pro-Geräte. Die integrierten Lautsprecher konnten die Tester in Kombination mit softwareseitig erzeugten Raumeffekte unter anderem beim Serien- und Filmeschauen überzeugen. Aber auch bei Videocalls und beim Musikhören ist der gute Klang der Macbooks Pro kein Nachteil.

Fazit: Gut, aber hoher Preis

Im Großen und Ganzen dürften die neuen Macbooks den ersten Eindrücken zufolge wohl halten, was sie versprechen. Aufgrund der geringen Testzeit steht das finale Urteil hinsichtlich Akkudauer, aber auch Performance bei den meisten noch aus. Klar ist aber, dass Apple mit den neuen Macbooks Geräte abgeliefert haben dürfte, die eher überzeugen – wenn man sich die hohen Preise leisten kann. (step, 25.10.2021)