Zwei Frauen wurden von Montag auf Dienstag von Partner beziehungsweise Ex-Partner schwer verletzt, eine dritte Frau in Linz wurde leicht verletzt.

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Linz/Wien – Von Montag auf Dienstag sind wieder mehrere Frauen von ihren Lebenspartnern oder Ex-Freunden schwer attackiert worden. Im Bezirk Urfahr-Umgebung in Oberösterreich kam es in der Nacht zu einem mutmaßlichen Mordversuch. Ein 23-Jähriger soll versucht haben, seine 21-jährige Freundin mit einem Messer zu töten. Sie konnte sich mit einem Sprung aus dem ersten Stock des Wohnhauses retten. Anschließend setzte der Mann das Haus in Brand, flüchtete und sprang vor ein Feuerwehrauto, das gerade zu dem brennenden Haus fuhr. Dabei wurde er tödlich verletzt.

Die Tat ereignete sich um 1.30 Uhr im Ortsgebiet von Mittertreffling. Die verletzte Oberösterreicherin sprang nach der Messerattacke auf das Vordach und suchte bei Nachbarn um Hilfe. Diese leisteten der Frau Erste Hilfe und alarmierten die Einsatzkräfte. Eine 53-jährige Bewohnerin des Hauses, die noch geschlafen hatte, wurde von Feuerwehrmännern gerettet. Sie soll eine weitschichtige Verwandte des 23-Jährigen sein. Beide verletzten Frauen wurden ins Kepler Uniklinikum gebracht und sind außer Lebensgefahr. Die Feuerwehr konnte den Brand in dem Haus löschen.

Unklar war vorerst, warum der Oberösterreicher seine Freundin mit dem Messer attackiert hatte. Die Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt Oberösterreich geführt und sind noch am Laufen. Sobald die beiden verletzten Frauen vernehmungsfähig sind, werden sie zu dem Vorfall einvernommen, sagte ein Polizeisprecher. Einen Zeitpunkt konnte er noch nicht nennen. Der 23-Jährige ist aus polizeilicher Sicht bisher offenbar nicht aufgefallen.

Wienerin brutal verprügelt

Zu einer weiteren Tat kam es in Wien. Mit unfassbarer Brutalität soll ein Mann am Montagabend in Wien-Leopoldstadt auf seine Ex-Freundin eingeprügelt haben. Die 40-Jährige saß danach blutüberströmt in Stiegenhaus und konnte den 28-Jährigen um 20.25 Uhr noch als Täter benennen, bevor sie das Bewusstsein verlor und mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital gebracht werden musste, berichtete die Polizei am Dienstag. Die Wohnung des Opfers war voller Blutspuren.

Die Beamten orteten daraufhin das Mobiltelefon des Serben in Favoriten, wo sie den Gesuchten auf einer Terrasse im siebenten Stock fanden. Beim Anblick der Polizisten drohte der 28-Jährige, in die Tiefe zu springen, wurde aber von den Wega-Beamten überwältigt und zunächst wegen der Selbstmorddrohung in ein Spital gebracht. Von dort ging es jedoch direkt, zunächst ohne Vernehmung, weiter in eine Justizanstalt.

Weitere Attacke in Linz

Darüber hatte sich ein Oberösterreicher am Montag gegen Mitternacht trotz eines behördlich verhängten Betretungsverbotes Zutritt in die Wohnung seiner Ehefrau im Bezirk Linz-Land verschafft und die 30-Jährige attackiert. Sie wurde dabei leicht verletzt. Die Frau hatte den Mann aufgefordert, die Wohnung zu verlassen. Laut Polizei kam es zuvor zu einem Streit. Der 42-Jährige wurde festgenommen.

Der Mann soll zudem Bargeld aus der Handtasche seiner Frau gestohlen haben. Die Staatsanwaltschaft Steyr ordnete nach gerichtlicher Bewilligung die Festnahme des Beschuldigten an. Polizeilichen Informationen zufolge ist er nicht geständig. Der Oberösterreicher wurde nach Abschluss der Erhebungen in die Justizanstalt Garsten gebracht.

Gewalttat auch in Vorarlberg

Wie die Polizei ebenso bestätigte, versuchte in Bürs in Vorarlberg ein 59-Jähriger seine 47-jährige Lebensgefährtin zu erwürgen. Die Frau sei "in äußerst kritischem Zustand nach notärztlicher Erstversorgung" ins Landeskrankrenhaus Feldkirch eingeliefert worden. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen, das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. (APA, mika, 27.10.2021)