Wien – Die Druckerei- und Medienbranche wehrt sich in einem offenen Brief gegen aktuelle Preissteigerungen für Papier. Die österreichischen Papierhersteller hätten die Preise zuletzt um 100 bis 150 Euro auf nun knapp 1.000 Euro pro Tonne angehoben. Der Verband Druck Medien kritisiert mangelnde Transparenz in der Preisgestaltung der Papierindustrie, die aktuelle Erhöhung stelle jede bisherige Preissteigerung in den Schatten, hieß es in dem Brief.

Die Preissteigerung gelte auch für bereits bestellte Ware und greife somit in bestehende Verträge ein. Zwar gebe es die Möglichkeit Bestellungen zu stornieren, die Papierhersteller würden gleichzeitig aber vor noch höheren Preisen bei Neubestellungen warnen, kritisierte der Branchenverband. Vor dem Sommer habe eine Tonne Papier noch rund 700 Euro gekostet, zuletzt war der Preis bereits auf rund 850 Euro angestiegen. Mit der aktuellen Preissteigerung koste eine Tonne Papier nun rund 1.000 Euro, erklärte Verbands-Geschäftsführer Peter Sodoma. Der Verband rät seinen Mitgliedern deshalb, bestehende Lieferverträge rechtlich zu prüfen.

Die Branchenvertretung schrieb in dem Brief von "immer neuen, nicht mehr kalkulierbaren Preiserhöhungen" der Papierindustrie, die ihrerseits die vertraglichen Lieferfristen nicht einhalte. Außerdem ortet der Verband eine "gezielt gesteuerte Verknappung" des Angebots an grafischem Papier. So seien die Produktionskapazitäten in Europa in den letzten Jahren sukzessive zurückgegangen. Der Verband Druck Medien fordert die Papierindustrie deshalb auf, die Preisgestaltung in einer Stellungnahme offenzulegen und die Produktionskapazitäten für grafisches Papier wieder zu steigern. (APA, 27.10.2021)