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PCR-Tests gelten als exakte Feststellungsmethode.

Foto: Reuters/LEONHARD FOEGER

Wien – Mehr als 4.200 Corona-Neuinfektionen sind am Mittwoch in Österreich gemeldet worden. Über 4.000 neue Fälle hat es zuletzt vor rund elf Monaten gegeben. Außerdem mussten nunmehr wieder 250 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt werden, um sechs mehr als am Dienstag. 1.257 Infizierte müssen in Spitälern behandelt werden, um 89 mehr als am Dienstag. Seit dem Vortag wurden außerdem zehn weitere Todesfälle registriert.

Innen- und Gesundheitsministerium meldeten genau 4.261 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das liegt deutlich über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage mit täglich 3.584 neuen Fälle. Mehr als 4.000 Fälle wurden zuletzt vor fast genau elf Monaten gemeldet. Am 29. November 2020 waren es österreichweit 4.047 Neuinfektionen gewesen.

Wien sieht sich bestätigt

Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Mittwoch auf 280,9 Fälle auf 100.000 Einwohner, 247,9 waren es am Dienstag. Am Mittwoch gab es österreichweit 35.070 bestätigte aktive Fälle – das sind mehr, als Bregenz Einwohner hat. Im Krankenhaus liegen bereits 1.257 Infizierte. Innerhalb einer Woche gab es ein Plus von mehr als 30 Prozent. 250 Schwerkranke werden auf Intensivstationen betreut – um 32 Patienten mehr als vor einer Woche. Das bedeutet eine Steigerung von knapp 15 Prozent. Vor genau einem Jahr, am 27. Oktober 2020, lagen mehr Infizierte in Spitälern aber weniger auf Intensivstationen.

Der Sprecher des Wiener Sozial- und Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ), Mario Dujaković, nahm die Zahlen zum Anlass, den Wiener Weg hervorzuheben: Wien habe mit seinen Maßnahmen Dynamik aus der Entwicklung herausgenommen. "Das zeigt, dass Inzidenzen keine nichtbeeinflussbaren Naturphänomene sind. Man kann steuern, wenn alle anpacken", so Dujaković.

Mit der Steiermark nimmt sich ein Bundesland offenbar ein Beispiel an Wien. Am Mittwoch verkündete Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) strengere Regeln für die Nachtgastro sowie bei Großevents. Ab dem 8. November ist der Zulassung nur noch mit 2G, also geimpft oder getetest, erlaubt. Dazu kommt eine FFP2-Maskenpflicht in Kundenbereichen, bei Kulturevents und bei religiösen Zusammenkünften.

Beschäftigte und Besucher in Spitälern, Kuranstalten und Pflegeheimen unterliegen künftig einer PCR-Test-Pflicht, wenn sie nicht genesen oder geimpft sind. In Ordinationen gilt selbiges für das Personal. Die PCR-Tests müssen dabei von externen Laboren ausgewertet werden. Somit kommen dann weiterhin Tests in Apotheken, auf Teststraßen, aber auch die Gurgeltests in Frage, sagte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) beim Pressegespräch in Graz auf Nachfrage. Die Gültigkeitsdauer bleibt bei 72 Stunden.

Impfbereitschaft stockt

Zudem wurden seit Dienstag zehn Todesfälle registriert. In der vergangenen Woche verstarben 80 Menschen an einer Corona-Erkrankung. Insgesamt hat die Covid-19-Pandemie seit Ausbruch 11.289 Todesopfer in Österreich gefordert. Pro 100.000 Einwohner sind bereits 126,4 Menschen an den Folgen einer Infektion gestorben.

Zur Impfung, die schwere Verläufe großteils verhindert, sind immer weniger Menschen in Österreich bereit. Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 5.861.900 Menschen bereits zumindest eine Teilimpfung erhalten: Das sind 65,6 Prozent der Bevölkerung. Exakt 5.568.701 Personen und somit 62,3 Prozent der Österreicher sind bereits vollständig geimpft (APA, red, 27.10.2021)