Das Burgenland will im Süden sein Angebot des öffentlichen Verkehrs künftig ausweiten. Zum Einsatz kommen sollen bedarfsgesteuert eingesetzte Kleinbusse.

Foto: Verkehrsbetriebe Burgenland GmbH

Güssing – Seit Wochenbeginn gilt nicht nur das österreichweite Klimaticket, sondern auch das für Wien-Pendler interessante Metropolregionsticket um jährlich 915 Euro. Niederösterreich und das Burgenland sind um 550 Euro öffentlich befahrbar. Der burgenländische Landessüden folgt zum Jahreswechsel. Dann führt auch die Steiermark ihr Klimaticket ein. Seit Montag kann man zwar schon mit den landeseigenen Südburgenlandbussen günstiger nach Graz pendeln. Aber das tut man auf einem Ostregionsticket.

Warten aufs neue Jahr

Erst ab 1. Jänner 2022 wird es einen Klimatarif-Verbund auch mit der Steiermark geben. Das steirisch-burgenländische Jahresticket kostet dann für Burgenländer 915 Euro im Jahr. Damit lässt sich das ganze Land, vor allem aber auch die Stadt Graz öffentlich befahren. Vom burgenländischen Geschrieben- bis zum Dachstein, gewissermaßen.

Das steirische Ticket kostet 588 Euro im Jahr. Die Differenz zum 915 Euro günstigen Metropolregionsticket – 233 Euro immerhin– übernimmt für hauptwohnsitzende Burgenländer das Land.

Öffentlich verkehren

Der günstige Preis ist – im Südburgenland weiß man das aus leidvoller Erfahrung – keineswegs das Hauptlockmittel fürs öffentliche Verkehren. Erst die Gelegenheit macht Öffi-Pendler. Und da schaut es im Südburgenland trotz der günstigen Tickets immer noch recht ungünstig aus.

Seit vielen, vielen Jahren wird diesbezüglich schon hin und her überlegt. Passiert ist wenig. Jetzt aber, verspricht der rote Verkehrslandesrat Heinrich Dorner, soll wirklich was geschehen. Ab Ende 2022 werde das Konzept "Burgenland Mobil" implementiert werden.

Dolmuş-System

Ein zentraler Punkt werde der kleinräumige, möglichst flexible öffentliche Verkehr sein. Türkeiurlauber kennen so was Ähnliches als Dolmuş-Taxis. Heinrich Dorner nennt es ein "flexibles System mit bedarfsgesteuert eingesetzten Kleinbussen". Damit solle nicht nur das ganztägige öffentliche Unterwegssein in der Region, in und zwischen den Dörfern, ermöglicht werden, sondern auch die Anbindung an die großen Pendler-Knotenpunkte. "Burgenland Mobil ist so ein vollwertiges, ins öffentliche Verkehrssystem vollständig integriertes Mobilitätsangebot." (Wolfgang Weisgram, 28.10.2021)