Die Bawag hat am Donnerstag ihre Quartalsbilanz bekanntgegeben.

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Wien – Die börsennotierte Bawag-Gruppe hat in den ersten drei Quartalen 2021 (Jänner bis September) einen Nettogewinn von 316 Millionen Euro erwirtschaftet, eine Steigerung um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das operative Geschäft sei stark verlaufen, das Ergebnis vor Risikokosten betrage 547 Millionen Euro (plus zehn Prozent), hieß es am Donnerstag in einer Aussendung der Bank. Die Risikokosten seien auf ein "normales Niveau" zurückgegangen und beliefen sich auf 75 Millionen Euro (minus 58 Prozent).

Im dritten Quartal wurde ein Nettogewinn von 123 Millionen Euro ausgewiesen, ein Zuwachs zum Vorjahreszeitraum von 57 Prozent. Das Ergebnis je Aktie (EPS) lag bei 1,38 Euro.

"Wir haben beschlossen, keine Reserven aufzulösen, obwohl wir sowohl ein verbessertes makroökonomisches Umfeld als auch eine anhaltend positive Entwicklung bei unserer Kundenbasis sehen, im Speziellen einen kontinuierlichen Rückgang der Stundungen auf insgesamt 0,1 Prozent unserer Kundenkredite", teilt die Bank mit. In Bezug auf Kreditwachstum und Kapital stiegen die durchschnittlichen Kredite und Forderungen an Kunden im Vergleich zum Jahresende um vier Prozent.

Für "nachhaltiges und profitables Wachstum"

Die operativen Kernerträge stiegen heuer in den ersten neun Monaten um vier Prozent auf 905 Millionen Euro. Der Nettozinsertrag erhöhte sich um zwei Prozent auf 695 Millionen Euro, was auf höhere zinstragende Aktiva zurückzuführen sei. Der Provisionsüberschuss stieg um zehn Prozent auf 210 Millionen Euro. Die operativen Aufwendungen gingen aufgrund von Maßnahmen zur Effizienz- und Produktivitätssteigerung um drei Prozent auf 364 Millionen Euro zurück. Die Cost/Income-Ratio sank um 3,1 Prozentpunkte auf 39,9 Prozent.

Die Bank sei für ein "nachhaltiges und profitables Wachstum" aufgestellt, sagte Bawag-CEO Anas Abuzaakouk. Obwohl man heuer in den ersten Monaten zum Teil Lockdowns in den Kernmärkten erlebt habe, sehe man eine Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivität und sei daher zuversichtlich, die Ziele für 2021 von rund 15 Prozent RoTCE (Return on Tangible Common Equity, Kapitalrendite) und rund 40 Prozent CIR (Cost/Income Ratio) zu erreichen. Die am Investor Day im September 2021 verkündeten Ziele bis 2025 wurden von der Bank bestätigt.

Dividende

Für das Geschäftsjahr 2021 ist eine Dividende von etwa 2,60 Euro je Aktie geplant. Der Vergleich zur bisherigen Ausschüttung an die Aktionäre ist etwas kompliziert: Nachdem am 12. März 2021 bereits eine Dividende in Höhe von 40 Millionen Euro der insgesamt zur Ausschüttung vorgesehenen 460 Millionen Euro Dividenden für 2019 und 2020 ausgezahlt wurde, hat die Bawag die verbleibenden 420 Millionen Euro am 8. Oktober 2021 ausgeschüttet. Die Werte je Aktie sind rund 0,45 Euro im März 2021 und rund 4,72 Euro im Oktober, also in Summe 5,17 Euro für zwei Jahre. Pro Jahr wären das rund 2,58 Euro je Aktie, also ähnlich wie die geplante Ausschüttung für das Jahr 2021. (APA, 28.10.2021)