Dichter Rauch auf den Hängen oberhalb von Reichenau Freitagfrüh. Bodenmannschaften und Hubschrauber, die Wasser auf die Glutnester werfen, sind im Einsatz.

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Reichenau an der Rax – Der Waldbrand im Rax-Gebiet bei Reichenau in Niederösterreich hat in der Nacht auf Freitag an Intensität zugenommen. Auf dem Haberg, der zum Feuchter und damit zum Schneebergmassiv gehört, rauchte es Freitagfrüh stark; so sehr, dass der Berggipfel, über den die Rauchschwaden steigen, nicht mehr sichtbar war.

An der Ostflanke des Brandes kämen immer wieder Glutnester zum Vorschein, "es flackern immer wieder Flammen auf", sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr, Josef Huber. Tatsächlich wütet das Feuer auf den steilen Hängen vor allem in Bodennähe. Wurden die sichtbaren Flammen einmal gelöscht, glimmt es weiter, etwa in den Wurzeln der Bäume – und kann immer wieder auflodern.

Bodenmannschaften im Kampf gegen das Feuer

Laut Huber werden Bodenmannschaften im Lauf des Freitags versuchen, das Feuer auf dem Haberg auf der Ostseite des Brandes unter Kontrolle zu bringen. Die acht Hubschrauber des Innenministeriums und des Bundesheers werden sie dabei wie schon seit Montag mit Wasserwürfen unterstützen.

Auf der Westseite wiederum, im Höllental, wo das Schneeberg- und das Rax-Massiv aufeinandertreffen, will man mit Hubschrauberunterstützung weiterarbeiten. Die von der Feuerwehr am Mittwoch entlang der Bundesstraße B27 aufgebaute, aus fünf Großtanklöschfahrzeugen bestehende "Verteidigungslinie" mit Wasserwerfern steht dort weiterhin bereit, um im Fall eines Funkenflugs ein Übergreifen der Flammen auf die Wälder der Rax zu verhindern.

Furcht vor stärkerem Ostwind

Dies wird für den Fall befürchtet, dass stärkerer Wind auftritt. Seit Ausbruch des Brandes am Montag ist dieser zum Glück ausgeblieben. Für Freitag haben Meteorologen jedoch von Neuem Böen mit bis zu 50 km/h aus dem Südosten angesagt – also ins Höllental hinein. Die dortige Talenge würde wie ein Trichter wirken und die Windstärke intensivieren.

Wohngebiete waren auch am Freitag nicht von dem Feuer gefährdet. Entspannung war jedoch nicht in Sicht. Diese werde erst eintreten, "wenn der Wetterumschwung kommt, sprich, mit Niederschlägen", sagte Einsatzleiter Huber. "Dann können wir sagen, dass der Brand gelöscht werden kann."

Mit Regen ist den Meteorologen zufolge nicht vor Montagabend zu rechnen. Bis dahin soll in der Region sonniges Herbstwetter herrschen. (Irene Brickner, 29.10.2021)