Die neue Kampagne soll noch mehr Menschen dazu bringen, Förderung für den Heizkesseltausch abzuholen.

Bild: Kampagne "Holt die Leichen aus dem Keller"

Die Bundesregierung fördert den Tausch von Heizkesseln künftig mit noch mehr Geld als bisher: Nun seien allein für das kommende Jahr mehr als eine halbe Milliarde Euro an Fördergeldern budgetiert, sagte Klimaschutz-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Donnerstag bei der Präsentation der dazugehörigen Kampagne namens "Holt die Leichen aus dem Keller". Insgesamt stünden 1,9 Milliarden Euro bis 2025 zur Verfügung, um von fossilen auf nachhaltige Heizsysteme umzustellen und Gebäude thermisch zu sanieren.

Noch viel Geld zu holen

Bisher war die Sanierungs-Förderaktion des Bundes mit 650 Millionen Euro für 2021 und 2022 dotiert, davon waren 400 Millionen Euro für den Kesseltausch vorgesehen. Von den 650 Millionen Euro waren per 4. Oktober 2021 noch 531,6 Millionen Euro im Topf.

Die Förderaktion richtet sich sowohl an Eigentümer von Ein- als auch Mehrfamilienhäusern und auch an Betriebe. Anträge können nun auch über die neue Website www.kesseltausch.at gestellt werden, von dort wird man dann weitergeleitet zur Kommunalkredit Public Consulting, wo die Förderaktionen ("Sanierungsscheck", "Raus aus dem Öl") schon bisher abgewickelt wurden.

Maximal 7.500 Euro für den Kesseltausch

Die maximale Fördersumme pro Heizkesseltausch wird von 5.000 auf 7.500 Euro angehoben. Für besonders einkommensschwache Haushalte aus dem unteren Einkommenszehntel werde der Heizkesseltausch sogar mit bis zu 100 Prozent gefördert, hieß es am Donnerstag. Details dazu liegen aber noch nicht vor, was zu Kritik der SPÖ führte. "Vor mehr als einem Jahr hat die Bundesregierung 100 Millionen Euro für den Heizungstausch für einkommensschwache Haushalte versprochen. Seither haben zig Pressekonferenzen zum Thema stattgefunden, es ist aber noch kein einziger Cent dieser Förderung geflossen", sagt SP-Umweltsprecherin Julia Herr.

Am Donnerstag hieß es lediglich, es stünden dafür nun 90 Millionen Euro zur Verfügung, die von den Bundesländern verteilt werden sollen. Dazu fänden derzeit Gespräche statt, sagte Gewessler am Donnerstag.

Heizungs-Matrix als Hilfestellung

Bezüglich der nicht ganz unwichtigen Frage, worauf man denn als Eigentümer eines Einfamilienhauses umstellen sollte, verweist das Ministerium auf die sogenannte Heizungs-Matrix von klima:aktiv. Je nach Alter und energetischer Qualität des Hauses werden dort passende Heizsysteme empfohlen. Eine Energieberatung, die es in den meisten Bundesländern gratis gibt, sollte aber ohnehin der erste Schritt sein. (red, 29.10.2021)