Die erste Begegnung zwischen der Austria und WSG Tirol in der zweiten Runde am 1. August endete mit einem 1:1.

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Wien – Die Wiener Austria wähnt sich vor dem Fußball-Bundesliga-Auswärtsspiel am Sonntag gegen die WSG Tirol auf dem richtigen Kurs. Das 4:1 vor einer Woche gegen Ried verlieh den "Veilchen" Selbstvertrauen, nun soll auch in Innsbruck gewonnen werden. "Wir wollen jetzt den nächsten Schritt machen und den zweiten Sieg in Folge feiern. Wir wissen aber, wie schwer das wird", betonte Trainer Manfred Schmid. Zwei "Dreier" en suite sind seiner Truppe in dieser Saison noch nie gelungen.

Der Coach kann gegen die WSG praktisch aus dem Vollen schöpfen, dementsprechend groß ist der Konkurrenzkampf. "Wir kommen jetzt in eine Phase, in der wir als Trainerteam viele schwierige und knappe Entscheidungen treffen müssen. Oft entscheidet eine einzelne Trainings-Einheit, ob ein Spieler im Kader ist oder von Anfang an spielt. Mir ist es so auf jeden Fall lieber als andersherum", erklärte Schmid.

Während die Austria zuletzt auf Rang vier vorstieß, gelang auch den Wattenern in der vergangenen Runde ein wichtiger Erfolg – durch das 1:0 bei der Admira wurde die Rote Laterne an den LASK abgegeben. "Tirol ist gut in Form. Sie haben in den letzten vier Bundesliga-Spielen sieben Punkte geholt, daheim überhaupt erst ein Spiel verloren – und das war gegen Salzburg. Deshalb glaube ich, dass sie auch gegen uns nicht großartig etwas an ihrer Spielanlage verändern werden", vermutete Schmid, der die WSG am Donnerstag beim Auswärts-1:2 im Cup gegen den LASK beobachtete.

Nach dieser Partie zeigte sich WSG-Trainer Thomas Silberberger empört über die Leistung seiner Mannschaft vor der Pause. "Da reden wir nicht über Bundesliga-Tauglichkeit, sondern über Regionalliga-Tauglichkeit", schimpfte der Tiroler unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Auch am Freitag hatte sich der Ärger nicht wirklich gelegt. "Ich bin noch immer ein Stück weit erschüttert. In meiner Zeit als Trainer hier habe ich das noch nicht erlebt, dass man so an die Wand gespielt wird und sich so aufgibt", sagte der 48-Jährige in Bezug auf die WSG-Leistung in den ersten 45 Minuten. Er erwarte sich nun eine deutliche Reaktion von seiner Truppe.

Sturm "am Zahnfleisch"

Die vergangenen Wochen haben bei Sturm Graz Spuren hinterlassen. Fünf der jüngsten sechs Pflichtspiele wurden verloren, so auch zuletzt im Cup gegen Ried. Dazu gibt es vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den WAC einige Ausfälle zu beklagen. Die aktuelle Misere ist laut Trainer Christian Ilzer Folge der ständigen englischen Wochen. Die Mannschaft gehe bereits "am Zahnfleisch", meinte der Steirer.

Bis kurz vor Weihnachten wird sich an der Doppelbelastung – die Länderspielpause im November ausgenommen – nichts mehr ändern. "Ich habe nicht mehr die Möglichkeiten, durchzurotieren und die Belastungen zu steuern. Da muss ich jetzt die Spieler drübertreiben – diese Startelf, die jetzt oben steht", erklärte Ilzer.

Auf seine Profis warte in den kommenden Wochen "eine extreme Überwindung. Es ist eine schwierige Phase. Aber schwierige Phasen sind auch dazu da, um die nächsten Schritte zu machen. Vor allem denke ich, dass die Spieler im mentalen Bereich große Entwicklungen nehmen. Mit den Aufgaben umzugehen, das haben viele noch nicht erlebt. Ich hoffe, dass wir irgendwann in der Saison davon noch profitieren werden", sagte der Sturm-Betreuer.

Gegen den WAC fallen unter anderem Stefan Hierländer und Otar Kiteishvili fix aus, zudem sind Alexandar Borkovic und Alexander Prass fraglich. Abwehrchef Gregory Wüthrich hatte zuletzt mit Adduktorenproblemen zu kämpfen, könnte aber fit werden. Auch deshalb wollte WAC-Trainer Robin Dutt die Ausfälle beim Gegner nicht überbewerten. "So viele Verletzte haben sie nicht. Vom eigentlichen Stamm fehlen nur Hierländer und Kiteishvili, deshalb verspreche ich mir überhaupt keinen Vorteil."

Die Kärntner liegen als Tabellendritter fünf Punkte hinter den zweitplatzierten Grazern, deren bisherige Saisonleistungen von Dutt gelobt wurden. "Dafür, dass sie die Doppelbelastung haben, haben sie es sehr gut gemacht. Stand jetzt sind sie verdient die zweite Kraft in der Liga. Ob sie das halten können, werden die nächsten Spiele zeigen", erklärte Dutt.

Seine Truppe hat die jüngsten vier Bewerbspartien gewonnen, am Dienstag gab es im Cup ein hart erkämpftes 5:3 nach Verlängerung in Lafnitz. "Wir möchten unseren Lauf fortsetzen, wissen aber auch, dass die letzten Spiele eng waren. Wir müssen immer an unsere Leistungsgrenzen gehen", forderte Dutt. (APA, 29.10.2021)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zur 13. Runde in der Fußball-Bundesliga am Wochenende (alle Spiele live auf Sky):

Sonntag:

WSG Tirol – FK Austria Wien (Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 14.30 Uhr, SR Ciochirca). Bisheriges Saisonergebnis: 1:1 (a); 2020/21: 0:2 (h), 2:2 (a)

WSG: Ozegovic – Koch, Behounek, Awoudja – Rogelj, Müller, Petsos, Smith – Blume, Sabitzer, Tomic

Ersatz: Schermer – Klassen, Ranacher, Wallner, Naschberger, Skrbo, Vrioni

Es fehlen: Oswald (Knieverletzung), Bacher (Muskelbündelriss), Anselm (Kreuzbandriss)

Austria: Pentz – Ivkic, Mühl, Handl, Suttner – Martel – Teigl, Braunöder, Fischer, Keles – Djuricin

Ersatz: Helac – Schoissengeyr, El Sheiwi, Demaku, Fitz, Jukic, Grünwald, Ohio, Huskovic

Es fehlt: Martins (Adduktoren)

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SK Sturm Graz – WAC (Graz, Merkur Arena, 14.30 Uhr, SR Hameter). Bisheriges Saisonergebnis: 4:1 (a); 2020/21: 0:0 (a), 1:2 (h), 0:1 (h), 3:1 (a)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Geyrhofer, Wüthrich, Affengruber – Kuen, Gorenc-Stankovic, Niangbo, Dante – Yeboah, Jantscher

Ersatz: Schützenauer – Ljubic, Borkovic, Prass, Wels, Jäger, Sarkaria, Lang, Krienzer

Es fehlen: Ingolitsch (rekonvaleszent), Kiteishvili (nach Syndesmoseband-OP), F. Mwepu, Hierländer (beide Knie-OP)

Fraglich: Wüthrich (Adduktoren), Borkovic, Prass (beide Muskelbeschwerden)

WAC: Kofler – Jasic, Baumgartner, Lochoshvili, Dedic – Peretz, Liendl, Leitgeb, Taferner – Röcher, Vizinger

Ersatz: Kuttin – D. Gugganig, Scherzer, Wernitznig, Stratznig, Dieng, Baribo

Es fehlt: Novak (rekonvaleszent)

Fraglich: Baribo (Adduktoren)