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Die Armee von Myanmar hat rund 200 Wohnhäuser und zumindest zwei Kirchen zerstört.

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Naypyidaw – Die Armee von Myanmar hat bei schweren Artilleriebeschüssen auf Zivilgebiete rund 200 Wohnhäuser und zumindest zwei Kirchen zerstört. Der Vorfall ereignete sich in Thantlang im überwiegend christlichen Unionsstaat Chin, meldete Kathpress.

"Das ist kein Kollateralschaden im Krieg", erklärte die "Bewegung für zivilen Ungehorsam" am Samstag auf Twitter. Es handle sich vielmehr um eine vorsätzliche Zerstörung des Eigentums der Zivilbevölkerung und ein weiteres Kriegsverbrechen des Staatsverwaltungsrats.

Junta regiert mit Gewalt

"State Administration Council" (SAC) ist der offizielle Name der Militärjunta, die am 1. Februar die demokratisch gewählte Regierung von Staatsrätin Aung San Suu Kyi gestürzt hatte.

Die Junta geht mit Gewalt gegen Regimegegner vor und führt in den überwiegend christlichen Unionsstaaten Kayah, Kachin und Chin einen Krieg gegen die Milizen der ethnischen Minderheiten und die Zivilbevölkerung. Immer wieder werden seit Mai Kirchen, in denen Menschen Schutz suchen, wie auch Priester Ziel der Armee.

Fluchtbewegung nach Indien

Chin, einer der ärmsten Teilstaaten Myanmars, hat sich in den letzten Monaten zu einem Zentrum des bewaffneten Widerstands entwickelt. Tausende Menschen sind bereits von dort über die Grenze in den indischen Bundesstaat Mizoram geflohen.

Im ebenfalls überwiegend christlichen Mizoram unterstützt die örtliche Caritas die Behörden bei der humanitären Hilfe für Geflüchtete. Die Regierung von Mizoram erlaubt zudem seit Oktober Flüchtlingskindern den Besuch der staatlichen Schulen. "Die Sprache ist kein Problem, weil sie Englisch und Mizo verstehen", sagte ein Regierungssprecher indischen Medien. "Wir können die Bitten der Flüchtlinge, ihren Kindern zu helfen, nicht ablehnen." (APA, 30.10.2021)