Gastgeber Premier Boris Johnson begrüßt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und UN-Generalsekretär António Guterres beim Klimagipfel in Glasgow.

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Der Klimagipfel in Glasgow begann mit dramatischen Appellen. "Wir schaufeln unser eigenes Grab", sagte Uno-Generalsekretär António Guterres am Montag mit Blick auf die weltweit steigenden Treibhausgasemissionen. Uno-Klima-Chefin Patricia Espinosa nannte den Ausstoß klimaschädlicher Gase eine "Investition in unsere eigene Auslöschung".

Derzeit steuert die Erde ungebremst auf dieses Schreckensszenario zu, vom Pariser Klimaziel von 1,5 Grad ist man meilenweit entfernt. Es braucht endlich Maßnahmen, um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen. Glasgow muss die liefern.

Alle Staaten sind gefordert

Gefordert sind freilich alle Staaten. Aber auch wenn die EU eine Weile gebraucht hat, um die Klimawende ernsthaft anzupacken: Inzwischen ist man auf einem guten Weg. Dasselbe gilt für Großbritannien oder die USA. Wirklich entscheiden wird sich der Erfolg im Kampf gegen den Klimawandel in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Allein Indien und China sind für rund 35 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Und dort, genauso wie im Rest von Asien, steigen die Emissionen rasant an, getrieben vom wachsenden Energiebedarf. Die meisten Menschen dort sind arm, und ohne leistbare Energie kann der Wohlstand nicht steigen.

Es reicht deshalb nicht, wenn die reichsten Länder ihre Hausaufgaben machen. Sie müssen massiv Geld in die Hand nehmen, um dem Globalen Süden bei der Klimawende zu helfen. Wenn das gelingt, wird Glasgow ein Erfolg. (Aloysius Widmann, 1.11.2021)