Die nationale Arbeitslosenquote lag im Oktober bei geschätzten 6,5 Prozent.

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Wien – Die Arbeitslosigkeit ging im Oktober weiter zurück und lag sogar unter dem Niveau der Zeit vor der Corona-Krise. Ende Oktober waren 341.142 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet, davon befanden sich 71.628 in Schulung. Damit sind nun um 12.884 Menschen weniger auf Jobsuche als vor der Krise im Oktober 2019. Im Vormonat September lag die Arbeitslosigkeit in Österreich noch leicht über der Vorkrisenzeit. Die Anmeldungen zur Kurzarbeit sind im Oktober auf rund 71.000 gestiegen.

Arbeitslosenquote bei 6,5 Prozent

Im Oktober 2019 waren 354.026 Menschen arbeitslos gemeldet, davon waren 65.993 in einer Schulung. Im Corona-Jahr 2020 war die Arbeitslosigkeit im Oktober deutlich höher, 423.750 Personen waren insgesamt betroffen. Es gab im Oktober 112.155 offene, sofort verfügbare Stellen, das sind um fast 75 Prozent mehr freie Jobs als noch vor einem Jahr. Am Lehrstellenmarkt standen rund 10.000 offene sofort verfügbare Lehrstellen rund 7.000 Lehrstellensuchenden gegenüber. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) sprach von einer "positiven Entwicklung".

Die nationale Arbeitslosenquote lag im Oktober geschätzt bei 6,5 Prozent, das ist ein Rückgang zum Vorjahr um 2,2 Prozentpunkte. Nach Branchen betrachtet ging im Tourismus die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr am stärksten zurück (–40 Prozent). Aber auch in anderen Wirtschaftssektoren gab es starke zweistellige Rückgänge, etwa im Verkehr, in der Warenproduktion, am Bau und im Handel.

Kurzarbeit wird weiter genutzt

Die Kurzarbeit wird weiterhin genutzt: Ende Oktober gab es rund 71.279 Anmeldungen für das Krisenhilfsinstrument. Zum Vergleich: Ende September lagen die Kurzarbeitsanmeldungen bei rund 66.000. Die Anmeldungen seien damit zwar etwas gestiegen, lägen jedoch nach wie vor deutlich unter den ursprünglichen Erwartungen, erläutert Kocher.

269.514 Personen waren Ende Oktober arbeitslos (ohne Schulungen), ein Rückgang um fast 25 Prozent im Vergleich zum Corona-Jahr 2020. Nach Bundesländern aufgegliedert hatte Wien mit 108.747 Personen die meisten Arbeitslosen, gefolgt von Niederösterreich mit 41.789 und der Steiermark mit 29.076. Der stärkste prozentuelle Rückgang zum Vorjahresvergleichsmonat war mit minus 37 Prozent in Tirol zu verzeichnen, den größten Rückgang in absoluten Zahlen wies mit minus 27.620 die Bundeshauptstadt Wien auf.

Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen liegt mit 114.640 Personen weiterhin sehr hoch, hier war der Rückgang im Vorjahresvergleich mit 6,4 Prozent deutlich unter dem Schnitt. Bei den Schulungsteilnehmerinnen und -Teilnehmern ist im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Anstieg um fast zehn Prozent zu verbuchen, bei über 50-Jährigen sogar um fast 26 Prozent. Die meisten Schulungen finden aber im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) statt, nämlich rund 37.000. Für Jugendliche bis 25 Jahre gab es rund 26.000 Schulungen, für über 50-Jährige fast 8.000. (APA, 2.11.2021)