In den letzten zwei Jahren wurden immer wieder Videos zu "Diablo 4" veröffentlicht.

Foto: Blizzard

Finanzberichte sind für Außenstehende meist weniger spannend zu lesen als für Investoren der jeweiligen Firma. Dennoch lieferten sie zuletzt immer wieder spannende Überraschungen, etwa zuletzt die Blockchain-Pläne bei Ubisoft. Bei Blizzard sind die Neuigkeiten leider wenig berauschend. Diablo 4 und Overwatch 2 werden laut Quartalsbericht "später als erwartet" erscheinen.

Zahlreiche Klagen

"Nachdem sich sowohl in der Führungsetage als auch in anderen Kernfunktionen bei Blizzard zuletzt viel verändert hat, werden manche Projekte, die für das kommende Jahr geplant waren, mehr Zeit bekommen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen," wird ein Blizzard-Verantwortlicher zitiert.

Ganz freiwillig waren die personellen Veränderungen zuletzt nicht. Nach diversen Klagen wegen sexueller Belästigung und Diskriminierung mussten einige hochrangige Blizzard-Verantwortliche ihren Platz räumen – etwa auch der Game Director von Diablo 4, Luis Barriage. Auch Jeff Kaplan, Director von Overwatch 2, zog fast zeitgleich zur Veröffentlichung der ersten Klagen aus seinem Büro aus. Diese langgedienten und hochrangigen Figuren hinterließen offenbar organisatorische und inhaltliche Lücken, die der Spielehersteller nicht schließen konnte.

Konkrete Releasedaten für die beiden Spiele gab es zwar noch nicht, dennoch ließ Blizzard immer wieder vermuten, dass ein Erscheinungsdatum im Jahr 2022 realistisch sei. Dies ist offenbar nicht mehr der Fall. "Wir werden auch nächstes Jahr zahlreiche Inhalte liefern, Diablo 4 und Overwatch 2 werden aber wohl erst später erscheinen als ursprünglich geplant", verrät der Bericht.

Diablo

Sommergespräche

Im Juni sorgten zahlreiche Klagen von ehemaligen Mitarbeitern für ein Erdbeben bei Blizzard und damit in der gesamten Gaming-Branche. Hochrangige Verantwortliche wurden angeklagt, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz geduldet und sogar dazu ermutigt zu haben. Nachdem der Konzern zunächst alles abgestritten hatte, sorgten Streiks der eigenen Mitarbeiter für Schlagzeilen.

Im Oktober einigte man sich dann mit der verantwortlichen Behörde Equal Employment Opportunity Commission (EEOC) auf eine Summe von 18 Millionen, die an die Betroffenen gezahlt werden sollten. Einsicht zeigte Blizzard aber auch zu diesem Zeitpunkt nicht und leugnete weiter, Fehlverhalten an den Tag gelegt zu haben. Eine weitere Klage einer anderen Behörde ist bisher noch ohne konkretes Ergebnis geblieben. (aam, 3.11.2021)