Der Kutter verlässt Le Havre.

Foto: AFP / Sameer al Doumy

London – Der im Rahmen eines Fischereistreits in Frankreich festgehaltene britische Fischkutter darf einem Gerichtsurteil zufolge sofort auslaufen. Ein französisches Gericht entschied außerdem, dass der Kapitän keine Auslösesumme für die Freigabe des Kutters zahlen muss, wie ein Anwalt des Schiffsführers am Mittwoch mitteilte.

Dem Besitzer des Kutters hatte die Zahlung einer Kaution von bis zu 150.000 Euro gedroht. Im Fischereistreit zwischen Großbritannien und Frankreich hatte es am Mittwoch eine Gerichtsanhörung im Hafen des französischen Küstenorts Le Havre gegeben, wo der Kutter festgehalten wurde.

Streit um Lizenzen

In der Auseinandersetzung geht es um Fischereirechte nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Frankreich wirft der Regierung in London vor, dass französische Fischer nicht die garantierten Lizenzen erhalten hätten, um in britischen Gewässern ihre Netze auswerfen zu können.

Vergangenen Mittwoch hatte Frankreich den britischen Kutter festgesetzt und ein zweites Boot verwarnt, weil beide Schiffe ohne Lizenz in französischen Gewässern unterwegs gewesen sein sollen. Nachdem es am Wochenende am Rande des G20-Gipfels in Rom noch keine Annäherung gegeben hatte, erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montagabend, sein Land werde angedrohte Handelssanktionen zunächst nicht umsetzen, um den Unterhändlern mehr Zeit für neue Lösungsvorschläge einzuräumen. (APA, Reuters, 3.11.2021)