Wien – Im Belvedere 21 gingen am Mittwochabend die Austrian Fashion Awards (AFA), die österreichischen Modepreise, über die Bühne. Jojo Gronostay erhielt für sein Label Dead White Men's Clothes den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Stadt Wien. Der zum sechsten Mal vergebene, ebenfalls 10.000 Euro schwere Outstanding Artist Award für Modedesign des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) ging an Petar Petrov.
Bei Dead White Men's Clothes handelt es sich um das 2017 gegründete, transdisziplinär arbeitende Label des gebürtigen Berliners Gronostay. Er setzt sich mit dem Modesystem und Themen wie Neokolonialismus und Identität auseinander und führt die Absurdität des globalisierten Textilkreislaufs vor: Gronostay kauft die Kleidung für sein Label auf dem Kantamanto-Markt in der ghanaischen Hauptstadt Accra, einem gigantischen Umschlagplatz für gespendete Kleidung, ein. In Ghana wird die Kleidung aus Europa seit den 1970er-Jahren als "Dead White Men's Clothes", als Kleidung toter weißer Menschen, bezeichnet.
Petar Petrov gründete 2009 in Wien sein gleichnamiges Label. Der gebürtige Bulgare produzierte erst Herrenmode, um vier Jahre später auch Kleidung für Frauen zu entwerfen. Mittlerweile konzentriert sich der Designer ganz auf Damenmode. Zu den Fans seines Labels gehören auch internationale Stars wie Kristen Stewart, Hailey Bieber oder Gwyneth Paltrow.
Im Ausstellungsraum des Belvedere 21 wurde im Rahmen eines multimedialen Parcours von der AFA und dem BMKÖS geförderte Modedesign präsentiert – darunter die Labels Amaaena, Anna Sedlmayr, Carolin Holzhuber, Christoph Rumpf, Florentina Leitner, Hisu Park, Marie c., Matthias Winkler, Mit Stress, Natalie Zipfl und René Scheibenbauer.
(red, 5.11.2021)