Mary Halvorson gastiert mit ihrer Band Code Girl am Sonntag in Wels.

Foto: Gulbenkian Musica

Die 2,5G-Regel tritt bei Kulturveranstaltungen in Oberösterreich erst nächsten Montag in Kraft. Die musikalische 3G-Regel (gefällig, gemütlich, genügsam) wird beim Welser Festival Music Unlimited mit großer Souveränität und Willensstärke seit den Anfängen ignoriert. Auch die 35. Ausgabe des Festivals in der Welser Kulturinstitution Alter Schl8chthof ist wieder ausschließlich der Grenzlandforschung und Freitönerei sowie jenem Stil gewidmet, zu dem man früher Jazz sagte.

Der "Jazz" als mehr oder weniger museale Kunst findet heute längst auf anderen Festivals statt. In Wels gibt sich Music Unlimited – darf man es sagen? – "traditionell" den Verlockungen der Zeitgenossenschaft hin. Wobei natürlich jahrzehntelange Stammgäste wie Musiker aus dem Umfeld des niederländischen Kollektivs The Ex ebenso pflichtgemäß gebucht werden (aktuell L’Orchestre Mécanicien) wie etwa Saxofonist Ken Vandermark und Perkussionist Hamid Drake, die sich heuer im Duo vor dem großen Don Cherry verneigen.

Das als Geheimtipp gehandelte Duo Ohmme wird zeigen, dass interessante Gitarren(rock)musik heute vor allem von Frauen kommt. Andy Moor und Marion Coutts spielten früher bei den grandiosen Postpunks Dog Faced Hermans. Mit Trompeter Nate Wooley, der Band Irreversible Entanglements oder Gitarristin Mary Halvorson kommen internationale Stars. (schach)

5., 6. & 7.11., Alter Schl8hof, 4600 Wels