Soldaten bewachen eine Dammbaustelle in Kandadji.

Foto: AFP/BOUREIMA HAMA

Niamey/Bamako – Mutmaßliche Jihadisten haben im Niger mindestens 69 Menschen getötet. Nach Behördenangaben vom Donnerstag ereignete sich der Überfall bereits am Dienstag in der Region Tillaberi im Westen des Landes. 15 Menschen überlebten den Angriff. Bei den Toten handelte es sich überwiegend um Mitglieder einer Bürgermiliz. Unter den Todesopfern ist nach Angaben des Innenministeriums auch der Bürgermeister von Banibangou.

Die motorisierten Mitglieder der Miliz wurden demnach in Adab-Dab rund 55 Kilometer nordwestlich von Banibangou von schwer bewaffneten, ebenfalls motorisierten Mitgliedern des Sahara-Ablegers der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (ISGS) angegriffen.

Bürgermiliz soll Feldarbeiter schützen

Örtlichen Angaben zufolge hatten sich Bewohner mehrerer Dörfer zu einer Bürgermiliz zusammengeschlossen, um Feldarbeiter zu schützen, die regelmäßig von bewaffneten Männern angegriffen werden. Seit Jahresbeginn häufen sich in dem Gebiet um Banibangou und umliegenden Gemeinden der Region Tillaberi Angriffe mutmaßlicher Jihadisten auf Zivilisten.

Die instabile, 100.000 Quadratkilometer große Region befindet sich im Dreiländereck zwischen Niger, Burkina Faso und Mali, wo seit 2017 bewaffnete Gruppen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida und der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) tödliche Gewalt säen. (APA, AFP, 4.11.2021)