Drücken wir uns die Daumen. Auch wenn die Infektionszahlen rasant nach oben steigen, gibt es derzeit noch keine Reisewarnungen. Zumindest wer geimpft oder genesen ist, kann wohl am Weihnachtsurlaub festhalten. Unsere Vorschläge für entspannte Wintertage:

Foto: Markus Gmeiner/Vorarlberg Tourismus GmbH

Lama-Trekking in Vorarlberg

Wer sich von einem Winterwonderland erwartet, dass es möglichst wenig inszeniert wirkt, sollte hierzulande weit nach Westen blicken. In Vorarlberg gibt es viele Angebote für sanften Tourismus, bei denen um Menschenmassen und die Wintersportindustrie ein großer Bogen gemacht wird. Selbst am sonst so lebendigen Arlberg werden Schnitzeljagden in der ruhigen Winterlandschaft angeboten, im Kleinwalsertal erklärt eine Naturführerin, was Tiere und Pflanzen im Winter machen, und unter anderem im Montafon bietet ein lokaler Lamahalter Trekking auf leisen Sohlen an.

www.vorarlberg.travel

Foto: Region Villach Tourismus GmbH/Adrian Hipp

Nur Skifahren in Kärnten

In einem Land, das Corona-Regeln extra fürs Après-Ski erfinden muss, sind Skigebiete nur zum Skifahren oft schon eine Rarität. Auf der auch nicht gänzlich schirmbarfreien Gerlitzen hat man sich aber eher Gedanken über andere Dinge gemacht: Um Menschenmengen vor der Tageskassa zu vermeiden, gibt es dort ein neues System für Onlinetickets, die schon zuhause gekauft werden können. Und damit man zu Weihnachten in unter 2.000 Meter Seehöhe skifahren kann, wurde auch das Beschneiungssystem des mit 45 Pistenkilometern kleinen, aber feinen Gebiets, verbessert.

www.gerlitzen.com

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Nachtzug nach Paris

So mancher, der gerade die UN-Klimakonferenz verfolgt, denkt sich vielleicht: Der Plan wegen zwei, drei Tagen zu Silvester in eine andere Stadt zu jetten, hat keine Zukunft. Wie gut, dass rechtzeitig zum Jahreswechsel die Nachtzugverbindung nach Paris wiederaufgenommen wird. Ab 13. Dezember kommt man dreimal in der Woche von Wien nach Paris und retour. Nachteil: Für Plätze im Schlaf- oder Liegewagen muss man meist früh dran sein, derzeit gibt es aber noch freie Kapazitäten. Heuer sollen die Champs-Elysées zum Jahreswechsel nach einem Jahr coronabedingter Pause wieder zur Feierzone mit Outdoor-Disco werden.

de.parisinfo.com und www.nightjet.com

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Choräle und Raketen auf Malta

Über 80 Prozent der maltesischen Bevölkerung sind geimpft. Das hat Malta im Sommer einen Tourismusboom beschert. Die aktuell niedrige Inzidenz gibt Hoffnung, dass die Neuinfektionen auch im angenehm warmen Winter auf der Insel niedrig bleiben. Die Malteken feiern Weihnachten stimmungsvoll. Die Gemeinde der St. John’s Co-Cathedral in Valletta ist für ihre Choräle berühmt, die Nachbarinsel Gozo für ihre lebende Krippe mit hunderten Laiendarstellern. Wer eines der größten Feuerwerke Europas bestaunen will, reist erst zum Jahreswechsel an. Die Direktflüge funktionieren tadellos.

www.visitmalta.com

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Stille Wüste auf den Kanaren

Die Kanarischen Inseln haben derzeit mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Auf La Palma tobt ein Vulkanausbruch, die größeren Inseln kümmern sich um Geflüchtete. Vor Ort bietet sich daher ein widersprüchliches, aber einladendes Bild. Die Rate der Corona-Infektionen ist extrem niedrig, Hotspots des Massentourismus sind verwaist. Wer die wüstenähnliche Landschaft von Maspalomas im Süden von Gran Canaria so menschenleer wie auf Postkarten erleben will, hat gute Chancen. Selbst zu Weihnachten und Neujahr gibt es noch günstige Direktflüge.

www.hallokanarischeinseln.com

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Weitwandern in Jordanien

Österreich stuft das Corona-Risiko in Jordanien aktuell als sehr gering ein, Einreise und Rückkehr werden Geimpften leicht gemacht. Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit, um sich in der antiken Wüstenstadt Petra oder im Wadi Rum blicken zu lassen, bevor das viele andere auch wieder tun. Spezialisten für Trekkingreisen wie Weltweitwandern haben derzeit sogar noch freie Plätze, aber auch Wanderungen auf eigene Faust sind gut zu organisieren. Die Flugpreise nach Amman sind sowohl zu Weihnachten als auch um Neujahr moderat.

de.visitjordan.com

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Reborn in den USA

Viele in den USA fühlten sich wie neugeboren, als Donald Trump das Weiße Haus räumte. Mit Besuchern aus dem Ausland konnte man die Freude aber nicht teilen, denn lange Zeit war unklar, wann Ausländer wieder ins Land dürfen. Am 8. November ist es soweit, kurz vor Weihnachten werden die Flugkapazitäten hochgefahren. Direktflüge sind aktuell wenige verfügbar, aber immerhin kommt man derzeit recht günstig nach Los Angeles. Wer Menschenmengen meiden möchte, tut sich im Westen der Vereinigten Staaten leicht, auch ein Mietwagen ist schnell organisiert für den einwöchigen Road Trip auf dem Pacific Coast Higway von San Diego nach San Francisco.

www.visittheusa.de

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Leere Strände auf Mauritius

Seit Oktober erlässt Mauritius vollständig Geimpften die Quarantäne, noch sind viele Traumstrände menschenleer. Trotz niedriger Inzidenz ist man vorsichtig: Vor, bei und nach der Ankunft wird ein Test verlangt, dann kann man sich frei bewegen. Zu Weihnachten sind Flüge teurer als zu Silvester. (Sascha Aumüller, 7.11.2021)

mymauritius.travel/de