Der Weg vieler Kryptowährungen bleibt ungewiss.

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Der ehemalige Goldman-Sachs-Hedgefonds-Manager und Gründer der Nachrichtenseite "Real Vision", Raoul Pal, wagt mutige Prognosen, was das verbleibende Krypto-Jahr betrifft. Der Marktzyklus für Kryptowährungen würde seiner Meinung nach nicht Ende Dezember, sondern erst im März oder Juni 2022 enden, was Schwankungen begünstigen könnte.

Talfahrt inklusive

Das würde vor allem Bitcoin (BTC), Ether (ETH) und den Altcoin-Markt treffen und ihnen einen "Weg des Schmerzes" bereiten, mit der Möglichkeit, in den nächsten sechs Monaten noch zweimal eine Talfahrt hinzulegen.

Die Seite "Cointelegraph" berichtete am Donnerstag, dass laut "Ecoinometrics" die Daten vermuten lassen, dass wenn der jetzige Zyklus sich an dem Jahr 2017 orientiert, der nächste Bitcoin-Höhepunkt bis zu 253.800 Dollar sein könnte. Dem widerspricht Pal.

Gegenüber Ether zeigt sich Pal optimistisch. Der bevorstehende Start von Ethereum 2.0 und dem Ether Exchange Traded Fund (ETF) im ersten Halbjahr 2022 könnten Katalysatoren für ein massives Wachstum sein, den Zugang zum Kryptomarkt erweitern und große Institutionen anziehen.

"Jeder sammelt sein Ether. Das schafft dieses unglaubliche Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage, wo nur etwa elf Prozent des gesamten ETH-Angebots verfügbar sind," sagt Pal. "Das alles weist darauf hin, dass der Zyklus diesmal länger sein wird als bisher."

Vierjährige Zyklen

Bitcoin hat seit seiner Schaffung 2008 Marktzyklen von etwa vier Jahren erlebt. Diese orientieren sich an den Zeitpunkten, bei denen per Algorithmus der Ertrag beim Mining halbiert wird und das Produzieren von Bitcoin-Nachschub folglich komplizierter wird.

Nach 2012 und 2016 fand dies das letzte Mal im Mai 2020 statt. Seitdem ist die Währung um das 7,3-Fache gestiegen. Viele Analysten gehen allerdings davon aus, dass aufgrund des Zulaufs an Anlegern und vor allem institutionellen Investoren diese Zyklen zukünftig keine Rolle mehr spielen werden oder zumindest weniger wichtig werden. (red, 8.11.2021)