Die Aufklärung des Sturms auf das US-Kapitol im Jänner 2021 ist wohl noch lange nicht abgeschlossen.

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Washington – Der Ausschuss zur Untersuchung der Erstürmung des US-Kapitols im Jänner hat William Stepien, den Wahlkampfmanager des damaligen Präsidenten Donald Trump, vorgeladen. Zudem sollen der frühere Trump-Berater Jason Miller und der einstige Nationale Sicherheitsberater Michael Flynn den Abgeordneten Rede und Antwort stehen, erklärte der Ausschuss des Repräsentantenhauses am Montag. Die Vorgeladenen sowie drei weitere Personen aus Trumps Umfeld sollen zudem Dokumente vorlegen.

Der Untersuchungsausschuss müsse über deren Bemühungen, das Ergebnis der Präsidentenwahl zu sabotieren, "jede Einzelheit" ans Licht bringen, erklärte der Vorsitzende Bennie Thompson. Es müsse geklärt werden, mit wem die Personen im Weißen Haus und im Kongress in Kontakt gewesen seien und was sie mit den Protesten verbinde, die zur gewaltsamen Erstürmung des Kapitols geführt hätten, erklärte er.

Mögliches Strafverfahren gegen Chefstratege

Der Ausschuss hatte bereits Trumps einstigen Chefstrategen Steve Bannon vorgeladen. Dieser weigerte sich aber zu kooperieren. Das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus beschloss daraufhin, wegen Missachtung des Kongresses ein strafrechtliches Vorgehen gegen Bannon zu ermöglichen. Die Entscheidung über ein Strafverfahren liegt nun beim Justizministerium. Bannon wird verdächtigt, vorab Kenntnis von Plänen für gewaltsame Proteste gehabt zu haben.

Anhänger des Republikaners Trump hatten am 6. Jänner den US-Kongress erstürmt. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Trump musste sich wegen des Angriffs einem Amtsenthebungsverfahren stellen, weil er seine Anhänger zuvor in einer Rede aufgestachelt hatte. Am Ende wurde er jedoch freigesprochen. (APA, 9.11.2021)