Nur geimpft oder genesen darf man seit Montag ins Gasthaus.
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Der Frust der Hotelbetreiber und Gastronomen ist verständlich. Nach einem monatelangen Lockdown im vergangenen Jahr sieht es nun so aus, als würde auch der kommende Winter kein einfacher werden. Hohe Corona-Inzidenzen in Österreich dürften so manche Gäste abschrecken, die 2G-Regel tut ihr Übriges dazu, dass Kunden fernbleiben werden. So wird der Ruf aus der Branche nach neuerlicher staatlicher Unterstützung lauter. Noch steht Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) auf der Bremse – und das zu Recht.

Die lange Krise scheint viele Unternehmer davon entwöhnt zu haben, dass der Staat nicht jedes Mal einspringen kann und sollte, wenn Umsätze wegbrechen. Das Auf und Ab wird uns noch länger begleiten. Nicht überall dort, wo früher gutes Geschäft zu machen war, gilt das auch heute noch. Der Staat sollte daher nicht wieder Milliarden ausschütten, um bestehende Strukturen zu konservieren. Denn umgekehrt nutzen viele Unternehmen die Chancen, die der veränderte Markt bietet: Das Take-away-Geschäft boomt vielerorts.

Pauschale Entschädigungen für entgangene Umsätze so wie im vergangenen Herbst sollte es also nicht wieder geben. Überbrückungshilfen dagegen können sinnvoll sein. Dazu gehört die Möglichkeit, Zahlungen für die Sozialversicherung und die Steuer neuerlich zu stunden. Auch mit Haftungen für Bankkredite kann der Staat helfen. Die extra eingeführte niedrige Umsatzsteuer für Gastronomie und Co sollte jedoch bald auslaufen. (András Szigetvari, 10.11.2021)