Otto Pendl war bis 2017 Nationalratsabgeordneter für die SPÖ.

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Wien – Der ehemalige SPÖ-Nationalratsabgeordnete und geschäftsführender Vizepräsident des Samariterbundes, Otto Pendl, ist gestorben. Das teilte der Samariterbund in einer Presseaussendung mit. Der 70-Jährige sei nach kurzer schwerer Krankheit in den Morgenstunden des 10. Novembers gestorben. Der vormalige Justizwachebeamte war 15 Jahre Bürgermeister der niederösterreichischen Gemeinde Trumau. Im Nationalrat saß er von 1998 bis 2017. Pendl war unter anderem Sicherheitssprecher, Fraktionschef der Sozialdemokraten in einem der Korruptions-U-Ausschüsse im Nationalrat und Vorsitzender der Bundesheerkommission.

"Lösungsorientierte Sachpolitik"

"Mit Otto Pendl verlieren wir eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Er prägte jahrzehntelang die Politlandschaft dieses Landes. Er war weit über die Parteigrenzen hinaus für seine lösungsorientierte Sachpolitik bekannt und geschätzt", sagte Franz Schnabl, Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes Österreich.

"Mit Otto Pendl verlieren wir einen engagierten Sozialdemokraten, der sich in allen seinen Funktionen immer für die Interessen und Anliegen der Menschen eingesetzt hat", sagte SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner. Auch SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch zeigte sich "tief betroffen" über den Tod von Otto Pendl. Er sei ein großer Sozialdemokrat, den "Sachverstand, Handschlagqualität und Lösungskompetenz ausgezeichnet haben".

"Mensch mit Handschlagqualität"

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) schilderte Pendl als "Mensch mit Handschlagqualität". Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) betonte, viele Reformen im Sicherheitsbereich trügen seine Handschrift. Seitens der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hieß es: "Unsere politische Zusammenarbeit hat sich über die Jahrzehnte hinweg zu einer wahren Freundschaft entwickelt." Für FPÖ-Chef Herbert Kickl war Pendl "ein politisches Original mit Handschlagqualität". Trauerbekundungen kamen auch unter anderem von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), von der Gewerkschaft öffentlicher Dienst und von SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried (SPÖ).

"Für seine Ideen gekämpft"

Seine Anteilnahme drückte auch August Wöginger, stellvertretender Klubobmann der ÖVP, aus. "Der langjährige Parlamentarier Otto Pendl hat stets konsequent für seine Ideen gekämpft und dabei immer einen respektvollen Umgang gepflegt", sagte er in einer Aussendung.

Pendl hatte erst vor kurzem in seiner Heimatgemeinde den 70. Geburtstag gefeiert. Zu den Festgästen zählten unter anderen Altkanzler Werner Faymann (SPÖ), Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Kardinal Christoph Schönborn und Verteidigungsministerin Tanner. Zitiert wurde er auf der Homepage seiner Gemeinde mit den Worten: "Wer glaubt, wir werden die großen Herausforderungen der Menschheit gegeneinander schaffen, dem sage ich, wir werden scheitern." Pendl hinterlässt eine Frau und eine Tochter. (APA, red, 10.11.2021)