Ein Totimpfstoff basiert auf einem inaktivierten Virus, zum Beispiel die meisten Grippe-Vakzine.

Foto: imago images/ZUMA Wire

Der "Totimpfstoff" ist das Vakzin, auf das viele mRNA-Skeptiker ihre Hoffnung setzen. Immerhin drei bis fünf Prozent aller Menschen wollen laut Umfragen darauf warten. Ein Totimpfstoff basiert auf dem kompletten, aber inaktivierten Virus, es handelt sich dabei um eine Impftechnologie, die seit bald 70 Jahren eingesetzt wird. Die meisten Grippeimpfungen und viele Impfungen gegen Kinderkrankheiten basieren auf dieser Technologie.

So wie auch der Impfstoff VLA 2001 des französisch-österreichischen Pharmaunternehmens Valneva. Er hat im Oktober eine große Hürde genommen, das Unternehmen hat für die Zulassung wichtige Phase-III-Studienergebnisse veröffentlicht. Und die Europäische Union scheint das zu befürworten. Die EU-Kommission billigte am Mittwoch formell einen Kaufvertrag über 27 Millionen Dosen im kommenden Jahr, weitere 33 Millionen Dosen können auf Wunsch 2023 gekauft werden, wie die Brüsseler Behörde mitteilte.

Schnelles Prüfverfahren

EU-Staaten stehen damit Bezugsrechte für den Impfstoff zu, sobald dieser eine Zulassung bekommt. Valneva rechnet eigenen Angaben nach damit, dass die Auslieferung im April 2022 beginnen kann. Man erwarte, dass die die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) in Kürze mit einem schnellen Prüfverfahren beginnen werde. Der Vertrag sieht nach Angaben der EU-Kommission auch vor, dass der Impfstoff an neue Varianten des Coronavirus angepasst werden kann.

Die vom Unternehmen veröffentlichten Studienergebnisse über die Wirkung sind ermutigend. Adam Finn von der Uni Bristol, der Leiter der Studie, betonte, dass die Antikörpertiter, die als relativ zuverlässiger Indikator für einen Immunschutz gelten, im Vergleich zum Vakzin von Astra Zeneca nach zwei Impfungen beim Valneva-Vakzin höher waren und die gemeldeten Nebenwirkungen geringer ausfielen. An der Phase-III-Studie nahmen 4.012 Erwachsene und 660 Jugendliche teil. Verabreicht wurde der Valneva-Impfstoff in zwei Dosen im Abstand von vier Wochen. (APA, kru, 11.11.2021)