Die letzte größere Aktualisierung der iPhone- und iPad-Software auf 15.1 ist gerade einmal ein paar Wochen her, kündigt sich nun mit iOS 15.2 und iPadOS 15.2 das nächste Update an. Wie aus der aktuell verfügbaren öffentlichen Beta-Version zu entnehmen ist, liegt der Fokus auf verbesserter Privatsphäre. Dabei geht es um den E-Mail-Versand, das Aufspüren von Airtags, die einen in bösartiger Absicht überwachen, und eine Funktion für Hinterbliebene.
Anonym Mails versenden
Wer seine private E-Mail-Adresse besser schützen will, bekommt mit iOS 15.2 eine interessante Option angeboten. So kann man künftig standardmäßig im Mailprogramm auswählen, ob man mittels einer Wegwerfadresse eine Nachricht senden möchte. Diese ist mit einem E-Mail-Empfänger verknüpft und wird fortan für die Kommunikation mit diesem verwendet.
Seit iOS 15 ist es zwar möglich, sich mit einer von Apple erzeugten Zufallsadresse bei Onlinediensten beziehungsweise Plattformen zu registrieren. Aktiv mit so einer Adresse eine Mail zu verfassen ging bisher noch nicht. Das ändert sich mit dem neuen Update, offenbar ist die Funktion aber nur für zahlende iCloud+-Kunden vorgesehen.
Update für Airtags
Die im Frühling vorgestellten Airtags, mit denen Gegenstände wie Schlüsselbund, Geldtasche und sonstige Objekte getrackt und gefunden werden können, sind ebenfalls vom Update betroffen. Ein Kritikpunkt war, dass die Tracker in böswilliger Absicht auch Personen untergejubelt werden können und sich dabei erst nach einiger Zeit akustisch bemerkbar machen.
In der "Wo ist?"-App gibt es künftig den Menüpunkt "Objekte, über die ich verfolgt werden kann". Ruft man die Funktion auf, kann man so Objekte beziehungsweise Airtags finden, über die man unwissentlich getrackt werden kann. Diese werden nur angezeigt, wenn der Inhaber mit seinem Gerät nicht in der Nähe ist. Den Radius gibt Apple mit 50 Metern an. Auch könne es bis zu 15 Minuten dauern, bis der Airtag gefunden wird.
Nachlasskontakt bestimmen
Ebenfalls neu in der Betaversion von 15.2 ist die Nachlassverwaltung. So kann künftig ein Angehöriger beziehungsweise eine vertrauenswürdige Person bestimmt werden, die im Falle des eigenen Ablebens Zugriff auf den Apple-Account und somit Fotos, Videos, Notizen, Dokumente und andere persönliche Informationen bekommt. Dazu wird ein Zugriffsschlüssel erstellt, den man dem Nachlasskontakt übermitteln muss.
Mit diesem sowie einer offiziellen Sterbeurkunde kann im Falle des Ablebens auf den digitalen Nachlass des Apple-Users zugegriffen werden. Offenbar keinen Zugriff gibt es auf die in der iCloud gespeicherten Passwörter sowie gekaufte Medieninhalte. Die Nachlassoption ist in dieser Vorabversion aber noch nicht vollständig, einige Links führen auch noch ins Leere.
Wie immer bei derartigen Betas ist die Nutzung der Vorabversion nur technisch versierten Nutzern und nach einem Datenbackup empfohlen. Apple warnt auch davor, die Beta auf Geräten zu installieren, die im täglichen Gebrauch sind oder zum Arbeiten verwendet werden. (step, 11.11.2021)