Der Surface Laptop SE ist das erste Gerät mit Windows 11 SE.

Foto: Microsoft

Der ganz große Boom durch die Covid-19-Pandemie mag zwar mittlerweile wieder etwas abgeflacht sein, und doch ist klar: Chromebooks haben in den vergangenen Jahren vor allem im Bildungsbereich ordentlich an der Marktdominanz von Microsoft geknabbert. Ein Trend, der sich gerade in den USA schon länger abzeichnet und auf den das Unternehmen bereits einige Male mit Konkurrenzangeboten reagiert hat – bisher mit wenig Erfolg. Nun nimmt man einen neuen Anlauf vor.

SE steht für SE

Bei Windows 11 SE handelt es sich um eine neue Version von Microsofts Betriebssystem, die vor allem für Low-Cost-Laptops und da im Speziellen für den Schuleinsatz gedacht ist. Microsoft geht dabei selbst mit einem eigenen Gerät voran, dem Surface Laptop SE. Um einen Preis von 249 US-Dollar bekommt man hier ein Gerät mit 4 GB RAM, 64 GB eMMC-Speicher sowie einem 11,6 Zoll großen Display mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Pixel. In den kommenden Monaten sollen aber auch Geräte von anderen Hardwareherstellern wie Acer, Asus, Dell oder Lenovo mit Windows 11 SE ausgeliefert werden.

Bei den Details dazu, was Windows 11 SE von einem vollen Windows 11 unterscheidet, gibt sich Microsoft noch relativ zurückhaltend. Klar ist, dass ähnlich wie bei Chrome OS die Web-Nutzung im Vordergrund stehen soll, allerdings sollen sich auch gewohnte Windows-Apps nutzen lassen. Das allerdings mit einer wichtigen Einschränkung: Der Microsoft Store steht auf diesen Geräten nicht zur Verfügung, stattdessen können die für die Geräte zuständigen Administratoren entscheiden, welche Apps den Nutzern zur Auswahl stehen. Apropos: Die Verwaltung der Geräte kann direkt über Microsoft Intune vorgenommen werden.

Log-in

Vor allem aber gibt es eine enge Verschränkung mit den Cloud-Diensten von Microsoft – also Apps wie Teams, Office oder auch Onenote. Das bedeutet, dass die Nutzer sich auf einem frischen Laptop einfach mit ihren Log-in-Daten anmelden können und sofort alle eigenen Apps und Dokumente zur Verfügung stehen – ähnlich wie es eben bei Chrome OS der Fall ist. Lokal abgespeicherte Dokumente werden dabei automatisch ins Onedrive synchronisiert.

Ansonsten spricht Microsoft noch von einer "vereinfachten Nutzererfahrung". Das bedeutet etwa, dass Programme hier nach dem Start immer gleich den gesamten Bildschirm einnehmen. Die verschiedenen Snap-Layouts von Windows 11 wurden auf einen Modus mit zwei Programmen nebeneinander reduziert. Auch die Widgets von Windows 11 gibt es in der SE-Variante nicht.

Eine Anpassung an die Realität in vielen Klassenzimmern ist, dass es möglich ist, Chrome-Erweiterungen beim Browser Edge zu verwenden. Das ist deswegen nötig, da viele Bildungseinrichtungen bisher eigene Chrome-Erweiterungen verwenden.

Ausblick

Die ersten Geräte mit Windows 11 SE sollen noch dieses Jahr über spezielle Kanäle für den Bildungsbereich angeboten werden – dies allerdings vorerst nur in ausgewählten Ländern wie den USA, Großbritannien oder auch Japan. (apo, 11.11.2021)