Der Glücksspielkonzern Novomatic könnte mit der Mediengruppe Österreich gepackelt haben, berichtet Dossier.

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Wien – Die Rechercheplattform Dossier beleuchtet in einem Artikel mit dem Titel "Die Fellner-Novo-Connection" das Verhältnis zwischen dem Glücksspielkonzern Novomatic und der Mediengruppe Österreich. Es gebe eine "Schlagseite der Zeitung zugunsten des Glücksspielriesen", heißt es in dem Bericht. Dossier stützt sich dabei auf ein Papier der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKSTa) vom 20. Juli 2021.

Der WKSTa-Bericht mit dem Titel "Meldedaten (KommAustria / RTR) zu 'Regierungsinseraten' Fokus auf Fellner-Gruppe" umfasse 244 Seiten inklusive Beilagen – und lasse die Beziehung zwischen den Fellners und Novomatic in einem neuen Licht erscheinen, so Dossier: "E-Mails, die bei einer Novomatic-Razzia sichergestellt wurden, legen den Verdacht nahe, dass redaktionelle Berichte in 'Österreich' vorab mit Novomatic-Verantwortlichen abgesprochen worden sein könnten."

Mailverkehr

So soll Helmuth Fellners Assistentin im Jänner 2019 "Österreich"-Artikel über Novomatic an Novomatic geschickt haben, wie Mails dokumentieren. Dass es Absprachen, Interventionen oder einen Zusammenhang mit Inseraten gab, weisen sowohl Helmuth Fellner als auch Novomatic-Anwalt Peter Zöchbauer zurück.

Bereits 2018 soll es zu einem Treffen zwischen Novomatic-Gründer Johann Graf, dem damaligen Novomatic-CEO Harald Neumann, Wolfgang und Helmuth Fellner gekommen sein, berichtet Dossier. Hintergrund: Die Fellners sollen für ihren Nachrichtensender Oe24.tv Ausschau nach einem möglichen Partner gehalten haben. Nach ihren Angaben wurden aber keine Investoren an Bord geholt. Die Fellners begründen das mit der positiven wirtschaftlichen Entwicklung von Oe24.tv.

Diese führt die WKSta auf hohe öffentliche Förderung zurück – Oe24.tv war über Jahre der aus der Privatrundfunkförderung höchstdotierte Einzelsender. Dossier verweist auf rund zehn Millionen dieser Förderung zwischen 2016 und 2021. (red, 12.11.2021)