Das Personal im Handel soll bessere Arbeitsbedingungen bekommen, fordert die Gewerkschaft.

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Wien – Nach der gescheiterten dritten Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag für den Handel hat die Gewerkschaft erstmals ihre Gehaltsplusforderung öffentlich gemacht. Man fordere eine Erhöhung der Einkommen um 3,5 Prozent insbesondere in jenen Bereichen des Handels, die in der Corona-Pandemie besonders gefordert waren, geht aus einer am Freitag beschlossenen Resolution hervor. Freitagmittag fand eine Online-Betriebsrätekonferenz statt.

Verbesserungen für Frauen und Junge

Am Donnerstag hatten Gewerkschaft und Wirtschaftskammer (WKÖ) in der dritten Verhandlungsrunde rund 13 Stunden um eine Einigung gerungen. Das von den Arbeitgebern vorgelegte Gesamtpaket war den Arbeitnehmervertretern nicht gut genug. Ziel sei ein Kollektivvertragsabschluss, "der bestehende Ungerechtigkeiten, vor allem für weibliche Angestellte, beendet und den jungen Angestellten eine Perspektive bietet", heißt es in der Resolution. Außerdem müsse die hohe Inflationsrate abgegolten und die Kaufkraft gesichert werden.

Die Betriebsräte der Handelsbetriebe wollen die Beschäftigten in der nächsten Woche in Betriebsversammlungen über "das zu geringe Angebot der Arbeitgeber informieren" und weitere Maßnahmen beraten.

Handelsverband: "Unmöglich machbar"

Die Höhe der gewerkschaftlichen Gehaltsplusforderung ist für zahlreiche Händler überraschend. "Das ist unmöglich machbar und würde tausende Arbeitsplätze im zweiten Jahr der Corona-Pandemie gefährden", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will am Freitagnachmittag in einer Aussendung. Der Handelsverband ist nicht Teil der Kollektivvertragsverhandlungen. (APA, red, 12.11.2021)