London hat die älteste U-Bahn

Die Briten waren die Ersten, heute aber hat fast jede Großstadt eine

Öffentliche Verkehrsmittel, oder kurz einfach nur Öffis genannt, bringen tagtäglich auf der ganzen Welt viele Menschen dorthin, wohin sie müssen. Manche fahren mit den Öffis, weil sie kein eigenes Auto oder keinen Führerschein besitzen. Andere verzichten der Umwelt zuliebe auf private Fortbewegungsmittel. Und wieder andere wollen einfach nicht so lange im Stau stehen und setzen deshalb auf Bus, Bahn, U-Bahn und Co. Würde jeder mit dem Auto fahren, ginge in Städten gar nichts mehr voran. Vielerorts genießen Fahrzeuge, die mehrere Menschen gleichzeitig herumkutschieren, nämlich Vorrang. Oder bekommen wie im Falle von Zug und U-Bahn sogar ihre eigenen Schienen und Röhren, auf die sonst niemand darf. Sowohl das erste richtige Zugnetz als auch die erste U-Bahn entstanden im Vereinigten Königreich. Londons U-Bahn fährt seit 1863. Das größte Netz gibt es mittlerweile in Schanghai.

Was ist denn hier los? Haben die ihre Hose vergessen? Tatsächlich gibt es einmal im Jahr einen Tag, an dem weltweit viele Menschen nur in Unterhosen U-Bahn fahren.
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Fünfmal um die Welt!

Österreichs Öffi-Netz ist immer wieder für Rekorde gut

Nimmt man alle Fahrzeuge der Wiener Linien zusammen, spulen sie jeden Tag ein riesiges Programm ab. Bus, Straßenbahn und U-Bahn fahren jeden Tag 214.000 Kilometer. Würde ein Auto allein so viel fahren, wäre das mehr als fünfmal rund um die Erde! Wenn in der Stadt besonders viel los ist, sind knapp 1000 Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs. Wenn man wollte, könnte man da auf einmal eine Viertelmillion Menschen oder die ganze Bevölkerung von Linz und St. Pölten gleichzeitig in die Fahrzeuge stecken.

Und ganz ehrlich, manchmal fühlt es sich auch so an, als wären so viele Menschen da – besonders in der "Rushhour". So sagt man auf Englisch zu jenen Zeiten am Morgen und am Abend, wenn gefühlt alle Menschen in die Arbeit oder in die Schule fahren bzw. eben wieder zurück.

900 Menschen passen übrigens in eine U-Bahn, dafür braucht es normalerweise 750 Autos.

Während Corona hat man in Wien einige Busse und Bims – so werden die Straßenbahnen genannt – zu Impfstraßenumfunktioniert.
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Die fahrerlose U-Bahn kommt

Aktuell wird die U2 verlängert und die U5 neu gebaut

Weil die Stadt Wien wächst und immer mehr Leute in die österreichische Hauptstadt ziehen, muss auch das U-Bahn-Netz ausgebaut werden. In den nächsten fünf bis sieben Jahren werden elf neue Stationen auf neun Kilometern Länge hinzugebaut. Einerseits wird die lilafarbene U2 verlängert. Andererseits wird die lang herbeigesehnte, türkisfarbene U5 geschaffen. Dass die eigentlich schon länger geplant war, erkennt man auch daran, dass es bisher eine U1, U2, U3, U4 und U6 gab, aber eben keine U5. Merkt doch jeder, dass da noch etwas fehlt.

So ein U-Bahn-Bau unter einer Stadt ist natürlich immer mächtig kompliziert, und es braucht die besten Ingenieurinnen und Architekten, um so etwas umzusetzen. Dabei werden viele neue Arbeitsplätze geschaffen. Nur einen Job wird es in der U5 nicht mehr geben: Lokführer. Die U5 fährt nämlich vollautomatisch ganz von allein. (faso, 17.11.2021)

An der Oberfläche merkt man fast gar nichts. Aber unter der Erde arbeiten derzeit sehr viele Menschen am Ausbau der U2 und am Neubau der U5.
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