Leonore Gewesslers Ministerium freut sich über die Erlöse aus der ersten Verkaufsphase des Klimatickets.

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Wien – Fast 128.000 österreichweite Klimatickets sind seit dem Verkaufsstart vor eineinhalb Monaten abgesetzt worden. Drei Viertel wurden in den drei einwohnerstärksten Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und Wien verkauft, wie Zahlen zeigen, die das für das Klimaticket zuständige Verkehrsministerium von Leonore Gewessler (Grüne) der APA zur Verfügung stellte. In Wien und NÖ kaufte rund jeder 50. die österreichweite Variante. In Vorarlberg waren es nur 0,6 Prozent der Einwohner.

In Wien wurden 40.774 Klimatickets ausgestellt, die in ganz Österreich in allen öffentlichen Verkehrsmitteln gelten, gefolgt von Niederösterreich mit 34.953 und Oberösterreich mit 20.513. Danach kommen mit etwas Abstand die Steiermark (7.951), Salzburg (6.693), Tirol (6.781), Kärnten (3.509), Burgenland (3.464) und Vorarlberg (2.379).

20.000 Jahreskarten zurückgegeben

Zu den österreichweiten Klimatickets kommen noch die regionalen Klimatickets, die von den Verkehrsverbunden verkauft werden. Beim größten Verkehrsverbund, jenem für die Ostregion (VOR), der Wien, Niederösterreich und das Burgenland umfasst, hieß es auf APA-Anfrage, dass die Auswertung der Ticketverkäufe noch nicht abgeschlossen sei.

Was man beim VOR bereits sagen kann, ist, dass knapp 20.000 VOR-Kunden automatisch auf günstigere Tickets umgestellt wurden. Das betrifft jene, deren Jahreskarte bisher teurer war als das jeweilige regionale Klimaticket.

Wie viele der Klimaticket-Nutzer schon bisher öffentlich unterwegs waren, ist nicht bekannt. In Wien, wo 40.000 österreichweite Klimatickets verkauft wurden, haben laut Wiener Linien bisher rund 20.000 ihre Jahreskarte zurückgegeben, wie es auf APA-Anfrage hieß. Für Jahreskarten-Besitzer, die wegen des Umstiegs auf das Klimaticket ihre Wiener-Linien-Jahreskarte vorzeitig kündigen, entfällt die Bearbeitungsgebühr von 22 Euro.

Verkaufsstart über den Erwartungen

54 Prozent Klimaticket-Käufer lösten übrigens die "Classic"-Variante, die im Vorverkauf 949 Euro gekostet hat. 29 Prozent kauften das "Klimaticket Jugend" und weitere 16 Prozent jenes für Pensionistinnen und Pensionisten. Die ermäßigten Tickets hatten einen Frühbucherpreis von 699 Euro. Das macht Einnahmen von 69 Millionen Euro aus dem Klimaticket Classic und weitere 41 Millionen Euro aus dem Verkauf der ermäßigten Tickets. Insgesamt betragen die Erlöse aus der Early-Bird-Phase damit rund 110 Millionen Euro – laut Ministerium liegt das über den Erwartungen. (APA, 14.11.2021)