Die Taschenkontrollen für Mitarbeiter in den Apple-Stores wurden mittlerweile abgeschafft, sagt das Unternehmen.

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Weil sie beim Verlassen ihres Arbeitsplatzes ihre Taschen ständig kontrollieren lassen mussten, strengten Mitarbeiter des US-Tech-Riesen Apple eine Sammelklage gegen ihren Arbeitgeber an. Spät, aber doch ist das Verfahren nun beendet worden. Acht Jahre nach Einreichen der Klagsschrift hat sich Apple zu einer Zahlung von 29,9 Millionen Dollar verpflichtet.

Die Betroffenen, es handelt sich um rund 14.700 Mitarbeiter, die seit 2009 in kalifornischen Stores des Konzerns tätig waren, kritisierten den unvergüteten Zeitaufwand für die Kontrollen, mit denen sich Apple gegen den Diebstahl von Geräten absichern wollte. Im besten Falle hätten die Checks fünf Minuten gedauert, mitunter sei aber auch eine Wartezeit von 45 Minuten damit verbunden gewesen, fasst Bloomberg zusammen. Ohne Überprüfung war es nicht möglich, den Arbeitsplatz zu verlassen.

Gericht unbeeindruckt von Apples Argumentation

Im Februar war in dieser Causa bereits das Urteil gesprochen worden. Apple hatte die Kontrollen damals noch als eine Art Notwendigkeit dargestellt und argumentiert, dass die Mitarbeiter Taschen und eigene Geräte ja daheim hätten lassen können. Das Gericht konnte dem wenig abgewinnen und verwies darauf, dass der Konzern seine eigenen Geräte für alle anderen Menschen auch als quasi unverzichtbar ansehe.

Das Ausmaß der Entschädigungszahlung wird nun aber nicht vom Gericht festgelegt, sondern wurde in einem Vergleich ausgehandelt. Reich werden die Kläger trotz der groß wirkenden Endsumme nicht. Der vereinbarte Betrag pro Person liegt bei umgerechnet 1.286 Euro. Apple selbst, einer der reichsten Konzerne der Welt, erklärt, dass man die Praxis der Taschenkontrollen nach Dezember 2015 eingestellt habe. (gpi, 16.11.2021)