Im französischen Parlament und auch überall sonst in der Politik sollen Gewalttäter nicht mehr aktiv sein dürfen.

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Paris – Rund 300 Politikerinnen und im Politikbereich tätige Frauen haben in Frankreich einen Aufruf zum Ausschluss sexuell übergriffiger Männer aus der Politik veröffentlicht. Der Politikbetrieb müsse Gewalttäter aus seinen Reihen entfernen und bei der Nominierung von Kandidaten eine Vorbildfunktion übernehmen, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Aufruf anlässlich der Präsidenten- und Parlamentswahlen im kommenden Jahr.

Verantwortung gefordert

Der Anspruch an die Integrität von Kandidaten und Politikern müsse auch deren Fähigkeit beinhalten, keine Gewalt auszuüben. Zwar hätten Frauen die Freiheit gefunden, Missstände anzusprechen, wann aber werde ihnen zugehört, und wann würden sie von den Parteien wirklich ernst genommen, fragen die Initiatorinnen des Appells. "Wann schließen Sie jene von der Verantwortung aus, die wegen häuslicher Gewalt, sexueller Belästigung oder Vergewaltigung verurteilt wurden, deren Strafe aber nicht den Ausschluss von politischen Ämtern beinhaltete?", heißt es in dem vor allem von Frauen aus dem linken Lager unterzeichneten Aufruf. (APA, dpa, 16.11.2021)