Medienmanager Markus Posset hat ein Buch über die Branche veröffentlicht.

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Und so sieht es aus.

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Wien – Markus Posset ist Medienmanager und Medienberater mit Sitz in Wien, er hatte etwa schon Führungsfunktionen beim Echo Medienhaus, in der Verlagsgruppe News für "Profil" und "Trend" und in der Mediengruppe Österreich der Familie Fellner, zuletzt interessierte er sich für einen Einstieg bei der republikseigenen "Wiener Zeitung".

Nun hat Posset ein Buch über die Lage der Medienbranche und des Journalismus geschrieben. Titel: "Breaking News", der Untertitel lässt wenig Luft für weitere Zuspitzung: "Der Medienwahnsinn und seine Zukunftsaussichten", erschienen in der Edition A.

Journalismus kämpft

Warum hat Posset dieses Buch geschrieben? Der Manager erklärt das so: "Der Journalismus kämpft aktuell an vielen Fronten um sein Ansehen – das Buch soll ihn bei diesem Kampf unterstützen. Jene Politiker, Journalisten und Medienmanager hingegen, die für Berichterstattung die Hände falten beziehungsweise auch aufhalten – soll dieses Buch daran erinnern, wie wichtig der freie, unabhängige demokratiepolitische Journalismus in der Gesellschaft ist!" Das Buch zeige, "was passiert, wenn der Journalismus als Werkzeug der Politik und der Mächtigen missbraucht wird".

Posset spannt einen Bogen von rückläufiger Werbung (geht zu großen Teilen an Google, Facebook und andere Digitalriesen) für klassische Medien, insbesondere in den USA, von wirtschaftlichen Schwierigkeiten gedruckter Medien über Regierungswerbung in Österreich, die Studien dazu etwa des Medienhaus Wien und die jüngsten staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in dieser Sache, über Medieneigentum mit vermutbaren Interessen bis zu gezieltem Missbrauch von und Desinformation in digitalen und sozialen Medien in aller Welt.

Posset sieht "die digitale Revolution gerade einmal dabei, gemächlich Fahrt aufzunehmen", aber, von Politik und Wirtschaft zu zögerlich wahrgenommen. Er sieht die Politik gefordert, "Rahmenbedingungen für die Zukunft des Qualitätsjournalismus zu schaffen" oder gemeinnützigen Journalismus zu fördern. Und er sieht Österreichs Medienbranche vor einer "Marktbereinigung".

Holschuld Information

Posset schreibt von "immer mehr Menschen", die "mit einem selbst produzierten Halbwissen durch die Gegend laufen, weil sie sich nicht die Zeit nehmen, mehr als nur die Zwischenüberschriften zu lesen und Quellen miteinander zu vergleichen. Information scheint heutzutage mehr zu einer Holschuld geworden zu sein, was an und für sich nicht als rein negativ zu bewerten ist, da alle neuen Technologien Zeit benötigen, um sich in den Alltag und vor allem in das Denken der Menschen zu integrieren. Was aber getan werden muss, ist zu lernen, mit diesen neuen Medien umzugehen."

Für die Lektüre dieses wilden Ritts durch die österreichische und internationale Medienlandschaft empfiehlt sich – von Posset im Buch nachdrücklich eingeforderte – Medienkompetenz in der Satteltasche. (fid, 16.11.2021)