Will man die Pandemie in den Griff bekommen, muss man an mehreren Stellschrauben drehen. Eine davon sind Medikamente gegen die Virusinfektion, von denen es bereits mehrere vielversprechende Kandidaten gibt. Diese Mittel und ihre rasche Verfügbarkeit sind wichtig. Aber man muss sich ihrer Grenzen bewusst sein: Sie können zwar schwere Krankheitsverläufe bei Risikopatienten verhindern, doch die Pandemie eindämmen können sie nicht.

Corona-Medikamente können zwar schwere Verläufe verhindern, sie wirken jedoch nicht präventiv.
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Das können sie vor allem deshalb nicht, weil sie keine präventive Wirkung haben. Man gibt sie erst, wenn eine Person infiziert ist, und hofft so, Schlimmeres zu verhindern.

Das kostet auch noch ziemlich viel: Je nach Medikament werden zwischen 600 und 2.000 Euro pro Dosis kolportiert. Dieser hohe Preis soll kein Argument gegen einen flächendeckenden Einsatz sein, die geringe Wirksamkeit aber sehr wohl.

Dazu kommt, dass man die Nebenwirkungen noch nicht kennt. Sie scheinen zwar gering zu sein, da an den – teilweise noch laufenden – Zulassungsstudien aber nur relativ wenige Menschen teilnehmen, gibt es noch keine verlässlichen Daten.

Die Impfung ist dagegen milliardenfach erprobt, sie schützt normal gesunde Menschen meist vor Infektion, zuverlässig vor schwerem Verlauf und hat nur sehr wenige und vor allem sehr seltene Nebenwirkungen. Nehmen wir die Medikamente deshalb als das, was sie sind: eine Behandlungsoption für jene, die von der Impfung nicht ausreichend geschützt werden. (Pia Kruckenhauser, 17.11.2021)