Auf einen Anblick wie diesen müssen wir Europäer diesmal leider verzichten.

Foto: AFP/FREDERIC J. BROWN

Die längste partielle Mondfinsternis seit mehreren Jahrhunderten steht bevor. Die annähernd totale Verfinsterung wird sich am Morgen des 19. November ereignen. Interessierte Beobachter in Europa werden davon allerdings nicht allzu viel mitbekommen, denn der Mond verschwindet bereits wieder hinter dem Horizont, ehe das Himmelsspektakel richtig losgeht.

So lange wie im Jahr 1440

Insgesamt dauert die Mondfinsternis sechs Stunden und drei Minuten. Die partielle Kernschattenphase, bei der Sonne und Mond an den gegenüberliegenden Seiten der Erde stehen werden und der Kernschatten unseres Planeten bis zu 97,4 Prozent des Mondes bedecken wird, währt dabei drei Stunden, 28 Minuten und 23 Sekunden. Länger dauerte eine vergleichbare Verdunkelung das Mondes das letzte Mal im Jahr 1440.

Die partielle Mondfinsternis schrammt knapp an einer totalen vorbei. (UTC entspricht MEZ -1)
Illustr.: Nasa

Die außergewöhnliche Dauer ist der großen Distanz des Mondes geschuldet, der sich derzeit auf seinem Weg um die Erde rund 405.000 Kilometer entfernt befindet. Bis das nächste Mal eine ähnlich lange Mondfinsternis auftritt, wird übrigens noch mehr Zeit vergehen: Sie ereignet sich erst im Jahr 2669.

Glück für Amerika und den pazifischen Raum

Während Europa auf das Schauspiel weitgehend verzichten muss (nur in West- bzw. Nordwesteuropa ist der Anfang kurz vor Monduntergang sichtbar), kommen bei entsprechend günstiger Wetterlage Nord- und Südamerika, die arktische Region und der ostpazifische Raum in den Genuss der Mondfinsternis. Dabei nimmt unser Begleiter einen rot-braunen Farbton an, wenn er in den Kernschatten der Erde eintritt. Ursache ist das von der Erdatmosphäre gestreute Sonnenlicht. (tberg, red, 17.11.2021)