Der Prozess am Donnerstag in Klagenfurt.

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Klagenfurt – Ein Ehepaar ist am Donnerstag am Klagenfurter Landesgericht zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Der Mann bekam 15 Jahre Haft und eine Einweisung in eine Anstalt für abnorme Rechtsbrecher. Die Frau wurde zu zwölf Jahren verurteilt. Das Schöffengericht sah es als erwiesen an, dass sie die Tochter gemeinsam missbraucht und vergewaltigt hatten. Das Urteil gegen die Frau ist rechtskräftig, der Mann erbat drei Tage Bedenkzeit. Die Öffentlichkeit war vom Prozess ausgeschlossen.

Für schweren sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses in mehreren Fällen sind 15 Jahre die Höchststrafe. Mit Blick auf den Angeklagten sprach Richter Gernot Kugi davon, dass es keine Milderungsgründe gebe: "Was Sie verbrochen haben, das verdient die Höchststrafe. Ihre Stieftochter ist gezeichnet für das restliche Leben. Sie ist schwerst traumatisiert." Ein frühes Geständnis der leiblichen Mutter sowie ihre ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung haben bei ihr zu der Milderung auf zwölf Jahre geführt.

Dazu kommen 5.000 Euro Teilschmerzensgeld und ein Feststellungsbegehren: Die beiden müssen für jegliche Folgeschäden der Betroffenen aufkommen. Staatsanwältin Sandra Agnoli verzichtete auf Rechtsmittel, genau wie die Angeklagte. Für sie ist das Urteil rechtskräftig. Der Mann erbat drei Tage Bedenkzeit, sein Urteil ist daher nicht rechtskräftig. (APA, 18.11.2021)