Hillary Clinton wird wohl kein Fan von Kryptowährungen mehr.

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Der Kryptomarkt mag eine stark wachsende Menge von Menschen begeistern, Hillary Clinton zählt aber definitiv nicht dazu. Während einer Diskussionsrunde am Bloomberg New Economy Forum in Singapur forderte sie Regierungen auf, die Entwicklung genau im Auge zu behalten und gegebenenfalls einzuschreiten. Kryptowährungen würden wie eine interessante und exotische Option wirken, um Münzen zu schürfen und damit zu handeln. In Wahrheit hätten sie aber eine destabilisierende Wirkung, sagte die frühere Außenministerin.

Bitcoin untergräbt Weltwährung Dollar

"Das hat das Potenzial nicht nur Währungen, sondern auch die Rolle des Dollars als globale Leitwährung zu untergraben", warnte Clinton. In weiterer Folge könne dies ganze Nationen destabilisieren – zunächst kleinere, aber dann auch größere. Damit stimmt die ehemalige US-Präsidentschaftskandidatin in den Chor der Negativstimmen ein, zu denen derzeit auch die US-Regierung sowie die US-Börsen- und Finanzaufsicht SEC zu zählen sind.

Besonders in den USA ist die Angst groß, dass der US-Dollar seine führende Stellung im globalen Handel, aber auch als inoffizielle Hauptwährung vieler Staaten verlieren könnte. Vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer halten vermehrt nach einer Alternative Ausschau, die ihnen mehr Unabhängigkeit vom US-dominierten Finanzsystem verspricht. Aber auch China ist die dezentral organisierte und schwer kontrollierbare Kryptowelt ein Dorn im Auge.

El Salvador und Zimbabwe als Vorreiter

Den Auftakt machte das zentralamerikanische El Salvador, das Bitcoin Anfang September zur offiziellen Währung erklärte. Vor wenigen Wochen erst ließ schließlich der afrikanische Staat Zimbabwe mit ähnlich gearteten Überlegungen aufhorchen. Kryptowährungen würden eine fundamentale Abkehr von bekannten Finanzinstrumenten bedeuten, erklärte ein Regierungssprecher.

Vertreter der Kryptobranche sehen das ähnlich. Charles Hoskinson, Gründer der Kryptowährung Cardano, will diese in Afrika etablieren, um das "Zwei-Klassen-System" im Finanzwesen zu durchbrechen. Mit digitalen Währungen wie Cardano würden auch Menschen in global benachteiligten Regionen Zugang zu Krediten und Vermögen bekommen. Auch der Handel mit internationalen Partnern sei ohne die horrenden Gebühren der etablierten Finanzinstitutionen leichter möglich. (step, 20.11.2021)