Hofmann stellt seine Spieler ein.

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Sieg versprochen, Wort gehalten: Steffen Hofmann hat sich über einen geglückten Einstand als ein Teil des Interimstrainerduos von Fußball-Rekordmeister Rapid freuen dürfen. Auch wenn der spielerische Glanz beim 1:0 gegen Altach fehlte, was zählte waren im ersten Spiel nach der Ära von Dietmar Kühbauer die drei Punkte. "Es war ein extrem wichtiger Sieg für die Jungs", betonte Hofmann. Mit dem fünften Saisonsieg gelang in der Tabelle vorerst der Sprung auf Rang fünf.

Noch wichtiger ist, dass die Hütteldorfer nach der 15. Runde fix unter den Top Sechs der Bundesliga vertreten sein werden, die nach 22 Partien die "Meistergruppe" bilden, da sich mit Austria Klagenfurt und der Wiener Austria zwei Verfolger am Sonntag Punkte wegnehmen. Zudem gab es nach zwei Pflichtspiel-Niederlagen wieder ein Erfolgserlebnis. Hofmann beschrieb das Gefühl des Siegens als Cheftrainer "mindestens genauso gut" wie jenes als Spieler.

"Herrliche Geschichte"

Den Sieg hatte Rapids Ex-Mittelfeldstratege am Freitag auf der Pressekonferenz angekündigt. Die Hoffnung auf ein Offensivfeuerwerk erfüllte sich noch nicht. Ausgerechnet Rechtsverteidiger Filip Stojkovic (47.) avancierte mit seinem Premierentor im 80. Pflichtspiel zum Matchwinner. "Ein Tor von 'Stojki' ist seltener als ein Hattrick von jedem anderen Spieler", scherzte Hofmann. "Für ihn ist das eine herrliche Geschichte."

Spannend blieb es bis am Schluss, da Ercan Kara mit einem Elfmeter an Tino Casali scheiterte (85.). "Es war schon eine gewisse Anspannung da, weil die Erwartungen bei Rapid immer hoch sind. Die Euphorie innerhalb der Mannschaft ist da, aber genauso eine Verunsicherung, was nach einem Trainerwechsel normal ist", sagte Hofmann. "Ich habe phasenweise Dinge aus dem Training wiedererkennen können, aber es war nicht alles gut. Ich habe auch nicht erwartet, dass alles auf Anhieb so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Natürlich ist Luft nach oben", war sich Rapids Interimscoach bewusst. Deshalb sei auch das Ergebnis "das Leiwandste".

Salzburg-Serien beendet

Gleich zwei Serien sind indes bei Tabellenführer Red Bull Salzburg beim 0:0 gegen die Admira gerissen. Neben dem ersten nicht gewonnenen Bundesliga-Heimspiel im Jahr 2021 trafen die "Bullen" auch erstmals seit 43 Bundesliga-Heimspielen nicht ins Tor. Während das für Admira-Trainer Andreas Herzog "eine coole Geschichte" war, zeigte sich Salzburg-Coach Matthias Jaissle dennoch "zufrieden mit dem Spiel".

Der Deutsche, der nach einer Corona-Infektion seine Rückkehr auf die Trainerbank feierte, sah seine Mannschaft "in allen Bereichen dominant". Nach den Unentschieden in Altach und Ried im Oktober war das Remis gegen die Admira nun der dritte Punkteverlust in den letzten fünf Ligaspielen gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte. "Wir haben natürlich den Anspruch, die Spiele zu gewinnen", meinte Jaissle, der aber einiges Positives aus der Partie mitnahm: "Die extreme Dominanz und die Leistung im Umschaltverhalten nach Ballverlusten waren auch heute wieder super."

Ein Kritikpunkt von Jaissle war natürlich die mangelhafte Chancenauswertung, aufgrund derer trotz aller Dominanz die Admira einen Punkt aus Salzburg mitnehmen konnte. Gleich mehrmals hatte Brenden Aaronson den Siegestreffer auf dem Fuß. "Wir hatten extrem viele Chancen, um das Spiel zu gewinnen. Ich hätte mindestens ein Tor machen müssen", zeigte sich der US-Amerikaner gegenüber Sky selbstkritisch. Trainer Jaissle machte sich indes "überhaupt keine Sorgen". "Denn die vielen Chancen in diesem und auch den letzten Spielen sprechen für unsere Dominanz. Dafür müssen wir uns endlich belohnen."

Daher blickte der Trainer auch schon positiv in Richtung Champions-League-Spiel am Dienstag: "Die Jungs sind so selbstbewusst, dass sie erhobenen Hauptes nach Lille fahren." Dort könnte Salzburg den vorzeitigen Achtelfinaleinzug fixieren. Gerade auch, weil ein etwaiges Entscheidungsspiel am letzten Spieltag daheim gegen Sevilla wegen des Lockdowns nun vor leeren Rängen stattfinden wird. (APA, red, 21.11.2021)