Alex Hassell und John Cho als Spike Spiegel in der Serie "Cowboy Bebop" auf Netflix.

Foto: GEOFFREY SHORT/NETFLIX

Science-Fiction- oder Fantasy-Serien berühren mich mitunter seltsam. Ich staune über fantastische Universen, futuristische Szenarien, bis ins letzte Detail durchdachte Zukunftswelten, den trickreichen Einsatz von digitalen Technologien – und wundere mich umgekehrt immer wieder über seltsame Bezüge auf reale Verhältnisse.

Über die aus diversen Möbelhäusern erworbenen Feuerkörbe in Fantasy-Serien wurde an dieser Stelle bereits geschrieben. Bei "Cowboy Bebop" kam der Moment des Innehaltens beim Einschweben des Raumschiffs, von dem aus die Kopfgeldjäger Spike Spiegel (John Cho) und Jet Black (Mustafa Shakir) im trippigen New Tijuana zu neuen Taten streben. "Die Papiere sind in Ordnung", sagt eine Roboterstimme, was so viel wie eine Zugangsberechtigung bedeutet. Papiere? 2071. Echt jetzt? Und dann klemmt auch noch die Jalousie.

Ich will aber nicht kleinlich sein, es kann ja sein, dass man in fünfzig Jahren mit dem Reisepass an der Stadteinfahrt wacheln muss, und überhaupt ist "Cowboy Bebop" insgesamt eine ziemlich gelungene Serie für Menschen, die es gern flott und zupackend haben. Hier wird nicht lange herumgefackelt, im Zweifelsfall gibt's immer eins auf die Omme, womit sich Spike und Jet gar nicht so sehr von Bud Spencer und Terence Hill unterscheiden.

"Cowboy Bebop" ist eine 26-teilige Anime-Serie, die 1998 in Japan lief und ab 2003 bei MTV erfolgreich war. Wir sehen die Kopfgeldjäger Spike Spiegel, Jet Black und Faye Valentine (Daniella Pineda) im Jahr 2071, wie sie in zehn Folgen mit ihrem Raumschiff Bebop tun, was sie tun müssen, nämlich uns unterhalten. (prie, 21.11.2021)

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