Während sich der Großteil der Bevölkerung – geimpft – auf den nächsten verhassten, aber systemerhaltenden Lockdown vorbereitete, strömten wieder tausende Menschen in Österreich ohne Masken zu Demonstrationen. 40.000 allein in Wien. Sie legten die Innenstadt lahm, hielten teils eigenhändig den Verkehr auf, es wurde versucht, einen Polizeihubschrauberpiloten mit einem Laser zu blenden oder einem Polizisten die Dienstwaffe aus dem Holster zu reißen. Vor Krankenhäusern, wo jene um ihr Leben ringen, die noch ein Bett bekommen haben, blockierten sie derweil Einfahrten. Was man eben so macht an einem Samstag in einer Diktatur.
Medienvertreter mit Securityteams
Auf der Demo wurden auch "Steckbriefe" kritischer Journalisten verteilt. Die "Freiheit", die sich die "Querdenker" nämlich – neben Neonazi-Parolen oder Holocaustopfer verspottenden Slogans – auf die Fahnen heften, gönnen sie anderen so intensiv, dass Medienvertreter nur mehr mit Securityteams von diesen Demos berichten können.
In der Verfassung verankert
Das Versammlungsrecht ist in der Verfassung verankert. Weil wir nämlich keine Diktatur sind. Untersagen kann man Demos nur, wenn die öffentliche Sicherheit gefährdet ist. Letzteres gilt nicht, wenn "nur" das Gesundheitssystem kollabiert und das öffentliche Leben deshalb eingefroren wird. Sie können weiter Mythen und Viren verbreiten. Das ist eine brutale Zumutung für alle anderen. Auch für jene, die vielleicht einfach noch zu unentschlossen und ängstlich sind, um sich impfen zu lassen. (Colette M. Schmidt, 21.11.2021)