Der Abgeordnete der Schwedendemokraten bei einer Wahlkampfveranstaltung vor der EU-Wahl 2019.

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Jönköping – Ein rechtspopulistischer EU-Parlamentarier aus Schweden ist in einem Berufungsverfahren wegen sexueller Belästigung verurteilt worden. Es stehe außer Zweifel, dass Peter Lundgren einer Parteikollegin gegen ihren Willen an die Brust gefasst habe, teilte das zuständige Berufungsgericht im schwedischen Jönköping am Montag mit. Er wurde zur Zahlung von 60 Tagessätzen à 1.000 Kronen verurteilt (insgesamt 5.942,95 Euro).

Von der Vorinstanz war der 58-Jährige vor rund einem Jahr noch von dem Vorwurf sexueller Belästigung freigesprochen worden. Dagegen war die Staatsanwaltschaft in Berufung gegangen. Vor dem Berufungsgericht legte sie nun umfassendere Beweismittel vor.

Kurz vor der Europawahl 2019 waren gegen den Spitzenkandidaten der rechtspopulistischen Schwedendemokraten Voruntersuchungen eingeleitet worden. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll er der Parteikollegin im Zuge einer Parteiveranstaltung auf einer Party in einem Hotelzimmer im März 2018 an die Brust gefasst haben. Lundgren hatte das zunächst zwar eingeräumt, den ursprünglichen Bericht der Zeitung "Expressen" darüber aber als übertrieben bezeichnet. Ein straffälliges Verhalten hatte er abgestritten. Die betroffene Frau hatte gesagt, dass die Anklage gegen Lundgren gegen ihren Willen geschehen sei. (APA, 22.11.2021)