Braun präsentierte am Montag gemeinsam mit den Bundestagsabgeordneten Serap Güler (links) und Nadine Schön seine Kandidatur für den CDU-Vorsitz.

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Berlin – Der deutsche Kanzleramtschef Helge Braun tritt im Rennen um den CDU-Vorsitz im Team zusammen mit den CDU-Bundestagsabgeordneten Serap Güler und Nadine Schön an. Es gebe künftig für die Oppositionspartei CDU nur noch drei Machtpositionen, sagte Braun am Montag in Berlin mit Hinweis auf Partei- und Fraktionsvorsitz sowie den Generalsekretärsposten.

"In allen drei Positionen Frauen auf Stellvertreter-Rollen zu verweisen kann ich mir ehrlich gesagt für eine Partei im Jahr 2022 nicht mehr vorstellen", sagte Braun in Anspielung auf seinen Kontrahenten Friedrich Merz. Dieser sieht für keine diese Positionen eine Frau vor. Braun will dagegen im Fall seiner Wahl zum CDU-Chef Güler zur Generalsekretärin machen und Schön zur Leiterin der Grundsatzkommission der Partei. Beide sind Bundestagsabgeordnete. Güler war zuvor Staatsministerin für Integration in Nordrhein-Westfalen, Schön ist stellvertretende Fraktionschefin und Digitalisierungs-Expertin.

Merz und Röttgen wollen erneut kandidieren

Braun ist der dritte Kandidat nach Merz und Norbert Röttgen, der sein Team präsentierte. Wie Röttgen betonte er, dass die Ämter des Partei- und Fraktionschefs getrennt sein sollten, er also keinen Anspruch auf die Rolle des Oppositionsführer im Bundestag erhebt. Derzeit ist Ralph Brinkhaus Fraktionschef. "Opposition ist heute anders als vor zehn oder zwanzig Jahren", betonte er in erneuter Anspielung auf Merz, der zwischen 2000 und 2002 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war.

Die CDU führt nach der Niederlage bei der Bundestagswahl bis 16. Dezember eine Mitgliederbefragung durch, wer neuer CDU-Chef werden soll. Nach der Befragung der Basis und einer möglichen Stichwahl will die CDU die neue Parteispitze auf einem Bundesparteitag im Jänner wählen. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sagte nach der Gremiensitzung der Partei, die Mitgliederbefragung habe für einen Mobilisierungs- und Beitrittsschub gesorgt. (APA, 22.11.2021)