Im Linzer Kepler-Uniklinikum (KUK) mussten seit Beginn der vierten Corona-Welle bereits 20 Herzoperationen an Kindern verschoben werden (Symbolbild).

Foto: imago images/Shotshop/Monkey Business 2

Linz – Die Auswirkungen der Corona-Pandemie spüren auch die Kleinsten: Kinder, die am Herzen operiert werden müssen. Solche Eingriffe werden in Österreich nur im Linzer Kepler-Uniklinikum (KUK) und im Wiener AKH durchgeführt. In Linz habe es seit Beginn der vierten Corona-Welle bereits 20 Verschiebungen gegeben, berichtete der Vorstand der Klinik für Kinderkardiologie, Gerald Tulzer.

"Manche Eingriffe mussten um ein bis zwei Tage, andere um zwei bis drei Wochen oder Monate verschoben werden", sagte Tulzer. Dabei handle es sich um elektive Eingriffe, diese Kinder hätten den Termin schon Monate im Vorhinein bekommen. Er betonte aber: "Kein kritisch krankes Herzkind musste auf seine OP warten oder verzichten." Diese Behandlungen würden auf jeden Fall durchgeführt.

Zu den Verschiebungen komme es, weil immer mehr Pflegepersonal für die aufwendige Behandlung der Corona-Intensivpatienten abgezogen werde. Nach mehreren Medienberichten der vergangenen Tage nahm sich auch der ORF-"Report" Dienstagabend dieses Themas an.

Derzeit würden rund acht bis neun Kinder, auch postoperativ, auf der Intensivstation und 14 bis 15 auf der Normalstation der Kardiologie betreut. Pro Woche würden im KUK ein bis zwei Kinder mit kritischem Herzfehler entbunden, soweit möglich, auf natürlichem Wege, schilderte Tulzer. Dabei mache sich bemerkbar, dass in der Corona-Situation offenbar weniger Schwangere Organscreenings machen lassen, denn es gebe "mehr unbekannte kritische Neugeborene, die nicht pränatal erfasst waren", sagte Tulzer.

Einschränkungen auch in Vorarlberg

Auch die Vorarlberger Spitäler müssen infolge der hohen Anzahl an Corona-Patienten ihre Operationskapazitäten weiter einschränken. In Bregenz werden zwei von fünf OP-Sälen geschlossen, in Dornbirn zwei von sechs. In Feldkirch werde die Operationskapazität schrittweise um 25 Prozent reduziert, informierte am Dienstag Gerald Fleisch, Direktor der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft. Die Inbetriebnahme des Notversorgungszentrums in Dornbirn sei aber noch nicht notwendig. Dort könnten 200 Covid-19-Erkrankte betreut werden, allerdings keine schweren Fälle. (APA, red, 23.11.2021)